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Berlin: Besser spät als nie

„Wir kommen zwar langsam, aber gewaltig“, spielt der Minister für Städtebau, Wohnen, Kultur und Sport, Michael Vesper , selbstironisch darauf an, dass die neue Landesvertretung von NordrheinWestfalen mit einiger Verspätung und als vorletzte endlich übermorgen eröffnet wird. Sie steht als imposanter, offenherziger Glasbau mit körbchenhafter Holzverkleidung in der Hiroshimastraße, gegenüber dem Haus der Friedrich- Ebert-Stiftung.

„Wir kommen zwar langsam, aber gewaltig“, spielt der Minister für Städtebau, Wohnen, Kultur und Sport, Michael Vesper , selbstironisch darauf an, dass die neue Landesvertretung von NordrheinWestfalen mit einiger Verspätung und als vorletzte endlich übermorgen eröffnet wird. Sie steht als imposanter, offenherziger Glasbau mit körbchenhafter Holzverkleidung in der Hiroshimastraße, gegenüber dem Haus der Friedrich- Ebert-Stiftung. Als Nachbarn Japans und der Vereinigten Arabischen Emirate fügt sich der in 28 Monaten entstandene, fast dreißig Millionen Euro teure dreigeschossige Bau harmonisch in das Ensemble diplomatischer Vetretungen. Die Botschaft des bevölkerungsreichsten Bundeslandes sollte etwas Besonderes sein und sich mit einem Unikat darstellen, also wollte man die Ministergärten nicht mit anderen teilen.

Gestern wurde noch heftig gehämmert und geklopft, aber am Donnerstag rollen sie unweigerlich an: Bundes- und Bundestagspräsident, Kanzler, diverse MP und Minister, tausend Gäste werden das Atrium, den Europasaal, die Säle „Rheinland“ und „Westfalen“ und eine Kellerkneipe füllen; in einem Kaminzimmer warten schwarze Ledersessel auf Entscheidungsträger, und Ministerpräsident Peer Steinbrück bettet am Ende der rheinisch-fröhlichen Fete sein Haupt in einem von zwölf Wohn-Apartments mit dem Blick auf den angrenzenden Tiergarten. In 38 Büros arbeiten 47 Damen und Herren, nur Bayern hat wohl mehr Personal.

Die Gäste der Eröffnung bekommen Donnerstagabend als „Bonbon mit Kultstatus“ die Band von Götz Alsmann sowie ein englisches A-Capella-Ensemble, das, auf die Emporen verteilt, die Akustik in dem mit Granitplatten bestückten Atrium testen soll. Kulinarisches trägt eine hauseigene Gastronomie bei, dennoch ist der Repräsentanz kein öffentliches Café oder Restaurant beschieden. Aber auch so haben die rheinischen Gastronomen genug zu tun: Staatssekretärin Jutta Köhn rechnet mit hunderten Zusammenkünften im Jahr, auch von Unternehmen und Verbänden, die das dann aus eigener Tasche bezahlen. Seit 14 Tagen ist die Bevollmächtigte im Amt – die Essenerin kennt sich aus: Sie war bis zu ihrer wahlbedingten Ablösung erste Frau bei der Hamburgischen Landesvertretung. Lo.

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