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Besuch in Berlin: Wowereit empfängt Hu

Am zweiten Tag seines Staatsbesuchs ist Chinas Staats- und Parteichef Hu Jintao am Freitag in Berlin mit dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit zusammengetroffen.

Berlin - Im Roten Rathaus trug er sich am Vormittag in das Goldene Buch des Landes ein. In seiner Rede lobte Wowereit Fortschritte Chinas auf dem Weg vom «Entwicklungsland zur Weltspitze». Berlin selbst habe einen tief greifenden Wandel durchschritten. Mit China unterhalte die deutsche Hauptstadt traditionell enge Beziehungen. «Seit Jahren nehmen die ökonomischen Verflechtungen zu», sagte Wowereit.

Wie am Vortag demonstrierten auch am Freitag in Berlin erneut Menschenrechtler gegen das kommunistische Regime. Entlang der Fahrtroute der Wagenkolonne kam es im Zentrum der Hauptstadt mehrfach zu Verkehrsbehinderungen, wie eine Polizeisprecherin sagte. Neben den gegen Hu gerichteten Mahnwachen hätten auch mehrere hundert Anhänger den Staatschef an den jeweiligen Stationen begrüßt, unter anderem vor dem Roten Rathaus.

Vor der chinesischen Botschaft versammelten sich am Vormittag nach Angaben der Gesellschaft für bedrohte Völker etwa 80 Demonstranten, die sich gegen Internet-Zensur wandten. Hu habe die Demonstranten allerdings nicht zu Gesicht bekommen, hieß es. Unter den Linden setzten nach Angaben der Polizei mehr als hundert Falun-Gong-Anhänger ihre seit Donnerstag andauernde Mahnwache fort. Am Donnerstag hatten bereits mehrere hundert Menschenrechtler in Berlin protestiert, unter anderem vor dem Reichstag und Schloss Charlottenburg.

Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte mitteilte, durften sechs bereits akkreditierte, Falun-Gong-nahe Journalisten nicht aus dem Roten Rathaus berichten. Chinas Staatspräsident Hu hält sich bis Sonntag auf Einladung von Bundespräsident Horst Köhler in Deutschland auf. Am Freitag traf er die designierte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sowie den amtierenden Regierungschef Gerhard Schröder (SPD). Am Sonntag soll Hu nach Spanien weiterreisen. (tso/dpa)

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