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Olympia in Berlin? Ein Olympiastadion gibt es immerhin schon.

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Update

Bewerbung um Sommerspiele: Knappe Mehrheit für Olympia in Berlin

Laut einer Forsa-Umfrage sprechen sich 52 Prozent der Berliner für eine Austragung der Olympischen Spiele in der Hauptstadt aus. Kritik kommt von der Opposition und dem Bund der Steuerzahler.

Eine knappe Mehrheit der Berliner ist für Olympische Spiele 2024 oder 2028 in der Bundeshauptstadt. Für die Ausrichtung hätten sich in einer repräsentativen Forsa-Umfrage 52 Prozent ausgesprochen, berichtet die „Berliner Zeitung“. Gegen die Austragung sind 46 Prozent.

Mehrheitlich wünschen sich Frauen die Spiele an der Spree, während 51 Prozent der befragten Männer sie ablehnen. Eine Mehrheit der Berliner bis zu 44 Jahren sind für Olympia, die Älteren dagegen. Für eine Volksabstimmung über die Austragung sprachen sich 58 Prozent der Befragten aus.

Das Forsa-Institut hatte vom 21. bis zum 31. Juli 1003 Berliner telefonisch befragt.

Der Berliner Senat beantwortet bis zum 31. August einen Fragebogen des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) - wie auch der Hamburger Senat. Auf der Grundlage dieser Antworten entscheidet der DOSB bis zum 6. Dezember, ob und wenn ja, mit welcher Stadt er sich für Olympische Sommerspiele 2024 oder 2028 beim IOC bewirbt.

Verschwendung von Geldern bei der Bewerbung um die Spiele 2000

In beiden potenziellen Bewerberstädten wird derzeit an einem Olympia-Konzept gearbeitet, der Berliner Senat wird über den maximal 50-seitigen Entwurf am 26. August abstimmen. Als grundlegende Kriterien wurden die Einbeziehung der Bürger in alle wichtigen Entscheidungen und eine neue Bescheidenheit vom Senat ausgegeben. So sollen nur wenige Sportstätten neu gebaut und die in der Stadt und in umliegenden Bundesländern vorhandenen Sportstätten genutzt werden.

Kritik an einer Olympia-Bewerbung, die über 50 Millionen Euro kosten würde, kommt vor allem von den Linken. Am Freitag reagierte aber auch die Grünen-Fraktionsvorsitzende Ramona Pop auf die Umfrage und warnte den Senat, sich mit knappen Mehrheiten zufriedenzugeben. Die Berliner seien skeptisch, ob der Senat ein solches Großprojekt überhaupt stemmen könne, sagte sie dem Radiosender 104,6 RTL.

Der Bund der Steuerzahler Berlin erinnerte an die Verschwendung von öffentlichen Geldern bei der Bewerbung um die Sommerspiele 2000 und forderte im Falle einer erneuten Bewerbung ein „Höchstmaß an Transparenz“. Im Abgeordnetenhaus sei damals die Rede von Kosten in Höhe von 51 Millionen D-Mark gewesen, die der Senat in die Bewerbung gesteckt hatte. Der Bund der Steuerzahler hatte dagegen sogar eine Summe von 89 Millionen D-Mark errechnet.

(dpa)

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