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Bezirke: Supermärkte drängt es nach Zehlendorf

Der Bau von Supermärkten im Südwesten boomt. Weitere Discounter-Ansiedlungen sind in Schlachtensee und am Waldfriedhof geplant. Die Bürger protestieren.

Große Erwartungen in die Kaufkraft der Bewohner animieren offenbar verstärkt Supermarktketten zu Bauanträgen in Zehlendorf. Das teilte Baustadtrat Uwe Stäglin (SPD) bei einer Bürgerveranstaltung wegen des geplanten Baus eines Marktes an der Potsdamer Chaussee mit. Dort soll, wie berichtet, ein waldartiges Gelände gegenüber dem Waldfriedhof bebaut werden, was zu Protesten geführt hat, weil es in der Umgebung schon etliche Supermärkte gibt und ein Wohngebiet durch zusätzlichen Verkehr beeinträchtigt wird. Der Bau eines weiteren Discounters auf dem fast benachbarten Gelände des Studentendorfs Schlachtensee sei so gut wie beschlossen.

Stäglin sagte im Gemeindehaus Nikolassee, er fühle sich nach den Argumenten vieler Anwohner in seiner ablehnenden Haltung bestätigt. Er müsse aber zähneknirschend den Auftrag der Bezirksverordneten-Versammlung (BVV) für eine Änderung des Bebauungsplans erfüllen. Bislang ist dort der Bau von Wohnhäusern zulässig. Wegen des Bauprojekts gibt es einen Konflikt zwischen Stadtrat und BVV–Mehrheit, auch innerhalb der eigenen Fraktion. Bei der Gelegenheit teilte er mit, dass es die „Idee“ für einen bis zu 4000 Quadratmeter großen Supermarkt am Nymphenufer in der Nähe des Kronprinzessinnenweges gibt. Das Gebiet zwischen zwei S-Bahntrassen sei kein Baugelände, ist derzeit von Kleingärtnern genutzt. Noch aber lägen dem Bezirksamt keine Bauanträge vor.

Detlev Ronnisch von der SPD-Fraktion in der BVV meinte, dieses Projekt werde keine Zustimmung finden. An der Potsdamer Chaussee aber habe sich für Wohnungsbau auf dem Gelände kein Investor finden können. Die Bürger sollten sich einmischen, aber ob die Bezirksverordneten nach den Protesten das Bauvorhaben letztlich ablehnten, sei fraglich. (C. v. L.)

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