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Noten, findet der Autor, führen bei vielen Schülern oft nur zu Selbstzweifeln.

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Teil II - Schule kann inspirieren: Aber Noten rufen Selbstzweifel hervor

Mit seinem ersten Artikel "Alltagswahnsinn" hat der Autor eine rege Debatte auf dem Zehlendorf Blog ausgelöst. Nicht jeder hat die Ironie des Textes verstanden. Ege Alp erklärt hier, wie es zu dem Stück kam.

Für meine Recherchen zu dem Artikel "Der Alltagswahnsinn eines Schülers" habe ich viele Freunde von verschiedenen Schulen befragt, schließlich soll der Alltag auch der Wahrheit entsprechen. Nachdem ich viele verschiedene Meinungen gesammelt, den Artikel abgetippt und durchgelesen habe ist mir aufgefallen, dass der Alltag eines Schülers nicht unbedingt diesem "Wahnsinn" entsprechen muss. Ich weiß, dass es sehr viele Schüler gibt, die wirklich solche Umstände ertragen müssen, und ich hoffe sehr, dass sich das ändert. Ich selbst habe Glück: Ich gehe sehr gerne zur Schule, und ich habe auch viele gute und nette Lehrer, die meinen Mitschülern und mir den Lernstoff auf eine interessante Art und Weise vermitteln können. Wenn man so will, besteht das Glück also tatsächlich in der Inspiration. Ich schätze das sehr an unserer Schule oder an meinen Lehrern, so dass das Bedürfnis nach Abwechslung und privaten Gesprächen dadurch gar nicht so groß ist.

Die einzige Sache, die ich nicht immer unterstützen kann, ist das Notensystem. Manchmal frage ich mich, ob das wirklich die beste Lösung ist. Hin und wieder bekommt jeder Schüler eine schlechtere Note, und ich kann von mir selbst sagen, dass mich eine schlechte Note nicht immer motiviert mich anzustrengen, sondern einen Selbstzweifel hervorruft. In Extremfällen werden Schüler, die nicht immer gute Noten kriegen, als dumm abgestempelt, so dass sie nach einer gewisser Zeit von sich selbst denken, sie seien dumm. Und das ist wirklich schlimm. Dieses Problem habe ich glücklicher Weise nicht, ich bin jedoch trotzdem der Meinung, dass man die Intelligenz nicht nach Noten beurteilen sollte, damit jeder die Chance hat, seine Stärken zu zeigen. Gerade Lehrer dürfen keine Präferenzen entwickeln und müssen Schülern gegenüber eine gewisse Empathie zeigen und sie nicht nur als Teil ihrer Arbeit ansehen, denn sie spielen eine ganz große Rolle in unserem Alltag und können uns dabei helfen, die Angstzustände zu überwinden. Das bedeutet große Verantwortung, der sie sich zu stellen haben.

Durch nachschulische Aktivitäten kommt es bei mir natürlich mal vor, dass ich bis in die Abendstunden an meinen Hausaufgaben sitze, doch ich versuche dies zu vermeiden, indem ich meinen Alltag gut aufteile. Trotzdem ist es unmöglich für mich, meinen Alltag zu verallgemeinert darzustellen, denn obwohl ich eine Routine verfolge, sieht jeder Tag anders aus. Am Ende sind es meistens die kleinen und unerwarteten Dinge, die viel ausmachen.

Der Autor ist 16 Jahre und geht auf das Arndt-Gymnasium. Der Text erscheint auf dem Zehlendorf Blog, dem Online-Magazin des Tagesspiegels. Hier geht es zum ersten Teil des Artikels.

Ege Alp

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