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Vier der sieben „Stolpersteine“ vor dem Haus Dahlmannstraße 1.

© Kai-Uwe Heinrich

BVV-Resolution zum Holocaust-Gedenken: Stolpersteine sollen bleiben, wo sie sind

Einstimmig hat die Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf an Grundstückseigentümer appelliert, „Stolpersteine“ zum Gedenken an NS-Opfer an ihren derzeitigen Orten zu belassen. Damit reagierten die Politiker auf die Auseinandersetzung in der Dahlmannstraße, wo ein Hausvermieter die Tafeln nicht auf seinem Grund dulden will.

Stolpersteine gehören zu unserer Gedenkkultur“, heißt es in einer Resolution, die am Donnerstagabend in der BVV beschlossen wurde. Immer mehr Bürger engagierten sich in der bezirklichen Stolpersteinbewegung. Die Tafeln würden gepflegt und mit Blumen und Kerzen geschmückt, um an Menschen zu erinnern, die in der Nazizeit entrechtet, verfolgt und ermordet wurden.

Angesichts dessen sei es „unbegreiflich, wenn Eigentümer von Immobilien die Entfernung beziehungsweise Versetzung von Stolpersteinen fordern“, heißt es. Stattdessen sollten sie die Initiative unterstützen.

Auch wenn die Resolution im Plural formuliert ist, geht es bisher nur um einen einzigen Fall: Wie berichtet, verlangt der Eigentümer eines Hauses an der Charlottenburger Dahlmannstraße die Entfernung von sieben Stolpersteinen, die seit 2009 versehentlich auf seinem Grundstück statt auf dem Gehweg verlegt wurden.

Inzwischen hat der Künstler und Gründer der europaweiten Stolperstein-Initiative, Gunter Demnig, seinen Charlottenburger Unterstützern zur Neuverlegung der Steine auf dem öffentlichen Straßenland geraten.

Der Leiter der bezirklichen Initiative, Helmut Lölhöffel, strebt eine „gütliche Lösung“ an, wie er jetzt dem Tagesspiegel sagte. Noch sei aber nicht klar, wie es weitergeht, auf die jüngsten Briefe habe der Hausvermieter nicht reagiert. Bereits am 21. November lief ein Ultimatum ab. Der Grundstückseigner hatte angekündigt, die Steine danach entfernen zu lassen. Bisher ist das nicht geschehen. CD

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