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Das Mausoleum für Ida von Blücher auf dem Luisenkirchhof I.

© Wikiepedia / Axel Mauruszat / CC-BY-SA 2.0

Charlottenburg: Gemeinde feiert Jubiläum des Luisenkirchhofs

Den ältesten der drei Luisenkirchhöfe gibt es seit 200 Jahren. Aus diesem Anlass lädt die Evangelische Luisen-Kirchengemeinde dort am 19. Juli zu einem Focus-Gottesdienst ein.

Die Feier beginnt am Sonntag, 19. Juli, um 11.30 Uhr auf dem Luisenkirchhof I, Guerickestraße 5-9 in Charlottenburg, mit einem Festvortrag. Birgit Jochens, die langjährige frühere Leiterin des Museums Charlottenburg-Wilmersdorf, spricht unter dem Titel „Denn es bleibt die Luft in der Stadt viel reiner, wann die Begräbnissen vor dem Thor sind“.

Dies erinnert an die Entstehung des Friedhofs, der aus hygienischen Gründen außerhalb der damaligen Stadt Charlottenburg angelegt worden war. Bürger sollen sich vor angeblich gefährlichen „mephitischen Dünsten“ gefürchtet haben.

Auf den Vortrag folgt ein Wandelgottesdienst zu sechs Stationen auf dem Kirchhof mit historischen Chorälen. Es sprechen Pfarrer Stefan Kunkel von der Luisen-Kirchengemeinde, Kirchhofsverwalter Thomas Höhne und der Architekt Heinz Hoffmann. Zum Abschluss wird ein „geselliges Beisammensein mit Buffet“ angekündigt.

Der Kirchhof wurde am 16. Juli 1815 eingeweiht. Für die Gestaltung war der Charlottenburger Hofgärtner George Steiner (1774-1834) zuständig, heute jedoch ist so gut wie nichts mehr davon zu erkennen. Dazu führten eine Umgestaltung ab 1856, die den Platz möglichst effektiv ausnutzen sollte, Kriegsschäden sowie die Teilbebauung mit Schulhäusern für das Kaiserin-Augusta-Gymnasium (heute: Ludwig-Cauer-Schule) und die Evangelische Schule.

Zu den historisch bedeutsamen Grabmalen gehören unter anderem das Mausoleum der Stiftsdame Ida von Blücher, die Grabwand für die Familie des Tonwarenfabrikanten Ernst March oder das Grab des Franzosen Francois Collignon, der Hofkoch und Patissier von König Friedrich Wilhelm IV. war. Es gibt auch ein Ehrengrab für den einstigen Charlottenburger Bürgermeister Otto Ferdinand Sydow, der den Friedhofsbau veranlasst hatte.

1930 wurde die Anlage auf ganz andere Weise bekannt: Man entdeckte einen Schacht, in dem die als „Meisterdiebe Berlins“ berühmt-berüchigten Gebrüder Sass ihre Beute aus einem Bankeinbruch deponieren wollten. CD

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