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Vor allem im Ostteil Berlins sollten große Innenhöfe nachträglich mit Wohnungen bebaut werden.

© imago images/Bernd Friedel

Wohnungsbau gegen Natur: Bezirksamt will grünen Innenhof retten

Berlin braucht Wohnungen, aber auch Grünflächen. In Hellersdorf ist der Konflikt um dieses Dilemma jetzt eskaliert. Im Mittelpunkt: ein großer Innenhof.

Von Johanna Treblin

Das Bezirksamt hat beschlossen, sich für die Erhaltung des Innenhofs in der Lily-Braun-Straße in Hellersdorf-Süd einzusetzen. Es wolle alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen“, hieß es.

Damit gehe das Bezirksamt auf die vielfältigen Bitten „aus dem politischen Raum“ ein, heißt es weiter. In der aktuellen Wahlperiode hatten sich die Fraktionen aller demokratischen Parteien, bis auf die der FDP, für den Innenhof eingesetzt.

Die städtische Wohnbaugesellschaft Stadt und Land will in der Bodo-Uhse- und der Lily-Braun-Straße zwei Innenhöfe mit Wohnungen bebauen. In der Bodo-Uhse-Straße haben die Bauvorarbeiten bereits begonnen, das Vorhaben scheint nicht mehr zu stoppen zu sein.

Für die Lily-Braun-Straße hat das Bezirksamt allerdings die Baugenehmigung verweigert. Dort müssen zwei Bäume gefällt werden, um mit dem Bau zu beginnen. Die Fällsaison ist aber erst einmal vorbei, sodass dort keine Arbeiten beginnen dürften.

Eine Bürgerinitiative hat sich mehrfach an den Senat gewandt. Die Anwohner schätzen die Grünoasen vor der Tür, sorgen sich um das Klima und kritisieren die mangelhafte Infrastruktur an.

Keine Entscheidung gegen Wohnungsbau

Zum jetzigen Bezirksamtsbeschluss sagte Bezirksstadträtin Juliane Witt (Linke), dass es sich nicht um eine Positionierung gegen Wohnungsbau, sondern für die Rettung der Innenhöfe handele. Es gebe viel Wohnungsbau im Bezirk. „Die jungen Familien im Bezirk benötigen wie viele Senioren, die sich verkleinern wollen, passgenauen Wohnraum, der bezahlbar ist und der die angespannte Wohnungssituation entlastet. Insofern steht der Bezirk ganz klar zu den Projekten, die hier Wohnraum schaffen.“

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