zum Hauptinhalt

Berlin: "Bike-Seeing" im Zuckeltrab: Sonnabend beginnt die neue Saison

Die kleinen, mit menschlicher Muskelkraft gezogenen dreirädrigen Velotaxi starten heute in ihre vierte Saison. Zu den drei Linien Kurfürstendamm, Tiergarten und Unter den Linden kommt als vierte die Strecke zwischen Bahnhof Friedrichstraße und Potsdamer Platz hinzu.

Die kleinen, mit menschlicher Muskelkraft gezogenen dreirädrigen Velotaxi starten heute in ihre vierte Saison. Zu den drei Linien Kurfürstendamm, Tiergarten und Unter den Linden kommt als vierte die Strecke zwischen Bahnhof Friedrichstraße und Potsdamer Platz hinzu. Das Unternehmen "Velotaxi" expandiert, da sich die Zahl der Partner, die ihre Werbe-Poster mit den Dreirädern durch die Stadt fahren lassen, in diesem Sommer vergrößert hat. Zu den Sponsoren der umweltfreundlichen Dienstleistung gehören übrigens "Esprit", "Nike" und "Partner für Berlin". Bisher fuhren 40 Velotaxen, "ab 1. Juni werden 80 weiterentwickelte High-Tech-Dreiräder für Aufsehen sorgen", verspricht Ludger Matuszewski, "da finden Fahrgäste und Fahrer Platz in einer Kabine aus Polyethylen. Ein Liegesitz verbessert die Kraftübertragung". 40 dieser "muskelbetriebenen Smart" werden übrigens im Sommer in Hannover im Shuttle-Service zwischen Bahnhöfen und Parkplätzen und dem Expo-Gelände unterwegs sein.

In Berlin fahren die Taxis der Muskelmänner mittlerweile auch als "Byke-Seeing"-Tour. Sie können Gruppen bis zu 300 Personen, zum Beispiel als Alternative zum Omnibus, vom Hotel zu einer Veranstaltung fahren.

Die Preise sind unverändert: Auf Kurzstrecken bis zu einem Kilometer zahlt jeder Fahrgast zwei Mark, eine Linien-Fahrt kostet fünf Mark, eine Halb-Stunden-Tour 15 Mark. Die Fahrer, die sich für ihre Gäste abstrampeln, sind zur Hälfte Studenten, zu je einem Viertel Leute, die damit Geld verdienen oder die das Rikscha-Fahren als Nebenjob betreiben (darunter war auch schon mal ein Polizist und ein Pfarrer). Die Velotaxi versprechen sich neuen Zuspruch durch die Abgeordneten des Bundestages und durch Mitarbeiter diverser Ministerien innerhalb des Regierungsviertels. "Die Vorteile liegen auf der Hand: Wir dürfen Busspuren und Fahrradwege benutzen, quer durch den Tiergarten radeln und umfahren fast jeden Stau in der City", sagt Ludger Matuszewski. Und weil sie, ohne Motor, mehr Fahrrad als Taxi sind, haben sie noch ein Privileg: durchs Brandenburger Tor zu fahren - in beide Richtungen.

Lo.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false