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Bombenfund

© Jörn Hasselmann

Blindgänger: Seltener Bombenfund in Lichterfelde

Wegen einer Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg hat die Polizei die Gegend um die Curtiusstraße weiträumig evakuieren lassen. Spezialisten versuchen nun die ungewöhlich große Fliegerbombe russischer Bauart zu entschärfen. Der S-Bahnhof Lichterfelde West ist nicht mehr zu erreichen.

Für einen Großeinsatz der Polizei hat ein Bombenfund in der Curtiusstraße in Berlin-Lichterfelde gesorgt. Um 9:50 Uhr hatten Bauarbeiter eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Es handelt sich wahrscheinlich um eine Bombe russischer Bauart mit einer Sprengkraft von 1000 Kilogramm. Eine Bombenfund dieser Größenordnung komme in Berlin "ziemlich selten" vor, sagte ein Polizeisprecher.

Rund 200 Beamte sperrten den Fundort in einem Umkreis von 500 Metern ab. Etwa 4000 Anwohner mussten ihre Wohnungen verlassen. Ein Lautsprecherwagen fuhr durch die Straßen und Beamte klingelten an den Türen, um die Menschen zu informieren. Die Polizei schuf eine Aufenthaltsmöglichkeit für die Betroffenen im Polizeirevier am Augustaplatz. Unterstützung erhielt sie auch vom Roten Kreuz.

Ein Entschärfungsteam des Landeskriminalamts versucht, die Bombe unschädlich zu machen. Sie soll dann auf einen Sprengplatz im Grunewald gebracht werden. Die nahe gelegene S1 wird vorerst nicht mehr im Bahnhof Lichterfelde West halten, sondern durchfahren. Die BVG-Busse M11, X11, M48, 101 und 188 werden seit 13 Uhr umgeleitet. Autofahrer mussten die Gegend umfahren. Nach Schätzungen von Experten wurden während des Zweiten Weltkriegs rund 440.000 Sprengbomben auf Berlin geworfen. Darunter waren vermutlich 22.000 Blindgänger. (lich)

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