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Berlin: Bolzplatz Europa

Hans-Olaf Henkel diskutierte mit Berliner Schülern

Der Mann kann nicht nur Wirtschaft und Wissenschaft, er kann auch Fußball: Hans-Olaf Henkel, scheidender Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, Ex-Vorsitzender des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) – und bekennender HSV-Fan. Weil Fußball als Erklärungsmodell für fast alles taugt, griff Henkel gestern Abend im Gespräch mit Berliner Schülern gerne auf Beispiele aus der Rundlederwelt zurück. „Was wäre die Bundesliga ohne Tabelle?“, fragte er etwa. „Eine langweilige Angelegenheit.“

„Europa – Vertiefung oder Erweiterung?“, lautete die Frage des Abends, und Henkels beharrliche Antwort war: „Wettbewerb!“ In der Bundesliga sei genau wie beim Standortwettstreit Kampfgeist gefragt. Er plädiere daher für weitere EU-Zugänge – die Türkei, der Balkan, die Ukraine, Weißrussland – um die Altmitglieder durch verschärften Wettbewerb konkurrenzfähiger zu machen.

Viele der rund 400 in der Charlottenburger Mercedes-Welt versammelten Oberstufenschüler wollten da nicht beipflichten und forderten in zahlreichen Wortmeldungen soziale Gerechtigkeit ein. „Wo Gewinner sind, sind auch Verlierer“, gab einer zu bedenken, „in der Bundesliga wie in der Weltpolitik“. Henkel wischte den Einwand beiseite: „Was ich Ihnen klar machen will, ist, dass Deutschland auf der Verliererstraße ist und da runter muss.“ Auch auf „wirtschaftliche Drittligisten“ wie Afrika angesprochen, blieb Henkel bei seinen Thesen: Es gebe „keine Demokratie ohne Marktwirtschaft, und keine Marktwirtschaft, die nicht irgendwann demokratisch würde“.müh

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