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Berlin: Bombe entschärft – lange Staus in der Stadt

Großmarkt und Gefängnis evakuiert

Eine riesige Fontäne aus Sand und Flammen schoss in die Luft – etwa 15 Meter hoch, von Rauch umwabert im gleißenden Licht der Scheinwerfer: So endete am Mittwochabend kurz nach 19 Uhr ein stundenlanger Polizeieinsatz zur Entschärfung einer Weltkriegsbombe am Westhafenkanal. Die gut ein Meter lange Bombe wurde nicht selbst zur Explosion gebracht, Feuerwerker sprengten vielmehr ihren Mantel mit einer zuvor angebrachten Explosivladung und machten sie dadurch unschädlich. Nach dem Fund der Bombe um 13 Uhr gab es wegen umfangreicher Sperrungen kilometerlange Staus auf der nahen Stadtautobahn.

Die Autobahn war zwischen den Anschlussstellen Dreieck Charlottenburg und Seestraße in beiden Richtungen komplett abgesperrt. Drumherum ging es auf dem JakobKaiser-Platz und der Seestraße nur stockend voran. Vor dem Einsatz der Feuerwerker mussten alle Mitarbeiter des nahen Großmarktes an der Beusselstraße ihren Arbeitsplatz verlassen. Auch die Häuser der Laubenkolonie zwischen Friedrich-Olbricht-Damm und Heckerdamm wurden geräumt. Und die Justizvollzugsanstalt Charlottenburg war gleichfalls betroffen. Sechzig Gefangene in zwei Häusern am Kanal brachte man vorübergehend in andere Haftgebäude.

Arbeiter hatten die 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe beim Baggern im Westhafenkanal zwischen Großmarkt und Autobahn gefunden. Der metallische Fremdkörper fiel auf, als er aus der Schaufel mit Sand und Schutt in einen Transportkahn fiel. Daraufhin rückte die Polizei mit zwei Hundertschaften an, auch Experten der Bewag und Gasag eilten zum Fundort, um zahlreiche Versorgungsleitungen für die Zeit der Entschärfung abzustellen.

Danach montierten Feuerwerker einen eigenen Sprengsatz auf die Bombe, dessen genau berechnete Ladung zwar die Metallhülle und den Zünder des gefährlichen Blindgängers zerstört, diesen aber nicht selbst zur Explosion bringt. Anschließend ließen sie die Bombe und den Stauraum des Kahns mit zehn Kubikmeter Sand und Dämmmaterialien abdecken und zündeten ihren Sprengsatz dann aus der Ferne. Dessen Wirkung war so exakt geplant, dass sogar der Transportkahn unbeschädigt blieb.

Ein leichter Westwind trieb den hochgeschleuderten Sand allerdings teilweise auf die benachbarte Autobahn, weshalb sie nach der Sprengung noch etwa 30 Minuten gesperrt blieb. BSR-Trupps reinigten sie in dieser Zeit. Ab 20.15 Uhr rollte der Verkehr wieder normal.weso, tabu, cs

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