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Vier Angeklagte (links der Tischreihe) stehen in einem Gerichtssaal im Amtsgericht Tiergarten.

© Paul Zinken/dpa

Brand in Schöneberger Saunaclub mit drei Toten: Zwei Angeklagte weisen Vorwürfe zurück

Weil sie für den Tod von drei Menschen bei einem Brand in einem Saunaclub verantwortlich sein sollen, stehen vier Männer vor dem Amtsgericht Tiergarten.

Sie suchten Entspannung, doch der Abend endete in einer Tragödie: Nach einem Brand mit drei Toten in einem Saunaclub in Schöneberg stehen vier Männer – zwei damalige Geschäftsführer, ein Betriebsleiter und ein Gast – seit Freitag vor dem Amtsgericht Tiergarten. Ihnen wird fahrlässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung zur Last gelegt.

Zwei der Angeklagten äußerten sich. Verantwortlich für das tödliche Feuer am Abend des 5. Februar 2017 fühlen sie sich nicht.

Eine Zigarettenkippe löste den Brand aus

Als mutmaßlicher Verursacher des Brandes gilt ein 37-Jähriger. Tareq Al T. habe in einer Kabine „sorgfaltswidrig einen Zigarettenrest in dem mit einer Kunststoffmülltüte versehenen Kunststoffmülleimer entsorgt, ohne sich des Verlöschens zu vergewissern“, heißt es in der Anklage. Durch die Kippe sei es zum Brand gekommen.

Erst sei die „ohnehin spärliche Beleuchtung“ in den Gängen ausgefallen, dann habe sich Rauchgas im Kellergeschoss verbreitet. Dort hätten sich 17 Personen aufgehalten. „Der Rauchmelder löste nicht die vorgesehene Entrauchungsleistung aus, die nicht überprüfte Entrauchungsanlage blieb funktions- und wirkungslos“, so die Anklage. Zudem seien Notausgänge zum Teil versperrt gewesen.

Drei Männern gelang die Flucht nicht, sie konnten von der Feuerwehr nur noch tot geborgen werden. Ein weiterer Mann wurde verletzt.

Als damalige Verantwortliche für den Saunaclub sollen drei der Angeklagten nicht für die Einhaltung von Brandschutzvorschriften gesorgt haben. Der Prozess geht Mittwoch weiter.

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