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Der Tatort. Am Bahnhof Schöneweide waren zwei schlafende Obdachlose Opfer einer Feuerattacke geworden.

© Britta Pedersen/dpa

Update

Brandanschlag auf Obdachlose in Berlin: Eines der beiden Opfer von Polizei befragt

Nach dem Brandanschlag auf zwei Obdachlose in Schöneweide liegt einer der Männer weiterhin im Koma. Der andere konnte am Mittwoch von der Polizei befragt werden.

Nach dem brutalen Brandanschlag auf zwei Obdachlose in Berlin ist die Polizei weiter auf der Suche nach dem Täter. Bislang gebe es noch keine neuen Erkenntnisse, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag auf Anfrage. Auch der Zustand der beiden Opfer ist unverändert. Danach liegt der 47-jährige weiter mit lebensgefährlichen Verletzungen im Schutzkoma auf der Intensivstation, wie ein Sprecher des Unfallkrankenhauses Berlin mitteilte.

Das zweite Opfer, ein 62-Jähriger, ist inzwischen wieder ansprechbar und wurde bereits auf eine normale Station verlegt. Er konnte am Mittwoch von der Polizei befragt werden. Diese gibt jedoch vorerst keine Auskunft über den Inhalt der Aussage.

Der Hintergrund der Tat ist weiter unklar. Die Ermittlungen dauerten an, hieß es bei der Polizei. Bei der Attacke am Sonntagabend am S-Bahnhof Berlin-Schöneweide, waren die beiden Opfer mit einer brennbaren Flüssigkeit übergossen und angezündet worden. Ein Mitarbeiter eines benachbarten Döner-Imbisses kam Medienberichten zufolge den Männern mit einem Feuerlöscher zu Hilfe und löschte die Flammen.

Bei den Opfern soll es sich um Andy V. (47) und Lothar D. (62) handeln

Die Tat sorgte in der Hauptstadt für Entsetzen. Am Montagabend versammelten sich mehr als 150 Menschen vor dem S-Bahnhof Berlin-Schöneweide zu einer Mahnwache. Am Dienstagabend kamen etwa 40 Menschen zu einem Fürbittgebet in der Kirche Heilige Familie in Prenzlauer Berg zusammen. Eingeladen hatte die katholische Gemeinschaft Sant'Egidio. Mitglieder der Gemeinschaft kannten die beiden Obdachlosen.

Sollte es Videoaufzeichnungen aus dem Bahnhofsbereich geben, würden diese ausgewertet, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. Die „Berliner Zeitung“ berichtete, dass die Ermittler nach einem 40 bis 60 Jahre alten Mann in einem weißen, verdreckten T-Shirt suchen, der am Sonntagabend mit einem kanisterähnlichen Behälter zu dem Nachtlager der beiden Obdachlosen geschlichen sein soll. Einem Zeugen sei der Mann aufgefallen, heißt es in dem Bericht. Der Polizeisprecher dementierte am Mittwoch diese Informationen. "Wir wissen davon nichts", sagte er dem Tagesspiegel.

Da am Sonntagnachmittag bei einem Polizeieinsatz auf dem Bahnhofsvorplatz mehrere Personen kontrolliert wurden, sei nicht ausgeschlossen, so die „Berliner Zeitung“, dass die Personalien möglicher Tatverdächtiger bereits aufgenommen wurden. Bei den beiden Opfern soll es sich laut Medienberichten um die im Kiez bekannten Obdachlosen Andy V. (47) und Lothar D. (62) handeln. (Tsp, epd)

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