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Ende April wurde die sechsfache Mutter in Pankow auf der Straße erstochen. Ihr Ehemann kam als mutmaßlicher Täter in Untersuchungshaft. Am Tatort wurden Blumen und Kerzen abgelegt.

© dpa/Jörg Carstensen

Bündnis kritisiert „Mitschuld staatlicher Organe“: Protest geplant wegen erstochener Mutter in Berlin-Pankow

Das Protestbündnis weist darauf hin, dass die getötete Frau ihren gewalttätigen Ehemann bereits angezeigt hatte. Am 29. Mai ist eine Demonstration geplant.

Einen Monat nach der Ermordung einer sechsfachen Mutter aus Afghanistan mutmaßlich durch ihren Ehemann wollen Initiativen gegen Gewalt an Frauen protestieren und Aufklärung verlangen. Die Demonstration beginnt am 29. Mai am S-Bahnhof Pankow, wie ein Bündnis von Gruppen mitteilte.

Kritisiert wurde erneut eine „Mitschuld staatlicher Organe“, weil die Polizei der Frau trotz mehrfacher Anzeigen gegen den gewalttätigen Ehemann nicht genug geholfen habe. Das Bündnis forderte, den Täter nicht nach Afghanistan abzuschieben, weil ihn dort die „Taliban mit offenen Armen willkommen“ heißen würden. Ihm solle in Berlin der Prozess gemacht werden. Zudem müsse eine unabhängige Stelle den gesamten Fall überprüfen.

Die Berliner Polizei untersucht derzeit, ob sie Fehler gemacht und die Frau nicht ausreichend geschützt hat. Geprüft wird, ob interne disziplinarrechtliche Maßnahmen gegen Beamte eingeleitet werden.

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Die 31-jährige Frau war am 29. April nahe einem Spielplatz in Berlin-Pankow im Beisein ihrer Kinder brutal mit einem Messer getötet worden. Ihr 42-jähriger Ehemann, von dem sie sich getrennt hatte, sitzt als mutmaßlicher Täter in Untersuchungshaft.

Zwei Monate vor der Tat hatte die Frau ihren Mann zum ersten Mal bei der Polizei angezeigt. Danach suchte sie Hilfe bei den Wachleuten des Flüchtlingsheims. Zwei weitere Anzeigen gegen den Mann nahm die Polizei in den nächsten Wochen auf und er erhielt Hausverbot in dem Heim seiner Frau. (dpa)

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