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Klangheide. Die Spendenaktion soll Künstlern durch die Pandemie helfen.

© BVG

BVG-Kulturticket: Extra-Euro für die Berliner Kulturszene

Die BVG will Künstler mit einem Spezialticket unterstützen. Wer einen AB-Fahrschein kauft, kann mit einem kleinen Aufpreis Gutes tun.

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) wollen die Kunst- und Kulturszene unterstützen und führen deshalb ein spezielles „BVG-Kultur-Ticket“ ein. In den nächsten sechs Wochen, bis zum 18. Juli, können Fahrgäste auf Wunsch einen Euro mehr für den Einzelfahrausweis AB zahlen. Dieser Euro soll direkt an Künstler und Kulturbetriebe fließen. Auch ohne Fahrschein kann man sich an allen BVG-Automaten oder auf der Kampagnen-Webseite mit einer Spende an der Aktion beteiligen.

Das Kulturticket soll zudem die Auswirkungen der Pandemie auf die Branche stärker in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. Für die Aktion erhält die BVG Unterstützung vom Berliner Senat. Kultursenator Klaus Lederer (Linke) sieht viel Potential: „Die BVG hat ein Netz über die ganze Stadt verteilt. Überall wo die Automaten stehen, können die Berliner:innen jetzt solidarisch sein”, erklärt er auf einer digitalen Pressekonferenz am Montag.

Auch bekannte Künstler:innen unterstützen die Aktion und werben mit dem Film „Licht im Schacht“ für das Ticket. „In ungewöhnlichen Zeiten entstehen auch ungewöhnliche Partnerschaften“, sagte Maria Mummert die Sängerin der Band MIA, Maria Mummert. Eva Kreienkamp, Vorständin der BVG, sagte, sie sehe mit der Aktion auch ein Zeichen für „diese Aufbruchsstimmung, das Licht am Ende des Tunnels“ für den Kultursektor.

Kreienkamp findet, anders als Mummert, die Kooperation nicht überraschend: „Wir als BVG bringen die Leute schließlich zu den einzelnen Kulturstätten“, sagte sie. Das bestätigt auch die Schauspielerin Katharina Thalbach: „Kommt in die Theater, kommt in die Paläste der Musik, kommt in die Clubs. Fahrt mit der U-Bahn hin und danach wieder zurück.“

Die BVG rechnet derzeit mit einem Erlös in sechsstelliger Höhe. Die PSD Bank will die erreichte Spendensumme am Ende der Aktion verdoppeln. Die Gelder sollen vom „Bündnis Freie Szene Berlin“, einem Zusammenschluss von Verbänden und Vereinen der freischaffenden Kunst und Kultur, verteilt werden.

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Wie genau das ablaufen soll, steht noch nicht fest. Geholfen werden solle aber insbesondere denjenigen, die am stärksten von den Auswirkungen der Pandemie betroffen sind, sagte Kultursenator Lederer. Explizit nannte er Freiberufler:innen. „Kultur ist Berlin, Berlin ist Kultur und jetzt geht es endlich wieder los“, freute sich Lederer. 

Pia Tietjen

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