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Berlin: BVG-Tramfahrer verweigerte Hilfe Nach rassistischem Angriff soll er tatenlos weitergefahren sein

Der Straßenbahnfahrer der Linie 18 schoss einfach die Türen und fuhr weiter – und das trotz eines Hilferufs. Eine farbige 22Jährige war in Marzahn an der Straßenbahnhaltestelle Springpfuhl von drei Jugendlichen massiv rassistisch beschimpft und geschlagen worden.

Der Straßenbahnfahrer der Linie 18 schoss einfach die Türen und fuhr weiter – und das trotz eines Hilferufs. Eine farbige 22Jährige war in Marzahn an der Straßenbahnhaltestelle Springpfuhl von drei Jugendlichen massiv rassistisch beschimpft und geschlagen worden. Als die Mutter des Mädchens den Straßenbahnfahrer um Hilfe bat, fuhr dieser einfach ab. Dieser Fall, der sich schon vor einer Woche ereignete, wurde erst gestern bekannt. Die Polizei wollte aber noch keine Einzelheiten dazu nennen. Es werde ermittelt, hieß es. BVG-Sprecherin Barbara Mansfield zeigte sich erschüttert über die Reaktion des Fahrers. Derzeit würden die Dienst- und Linienpläne ausgewertet, um ihn zu finden, und das werde auch mit Sicherheit gelingen. Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung sei erstattet worden, sagte Mansfield.

Die BVG ist seit einem Jahr an der „Aktion Noteingang“ beteiligt. Bei dieser Aktion signalisieren schwarz-gelbe Aufkleber, dass Opfer von Übergriffen hier Schutz und Hilfe finden. Es machen Gaststätten und Geschäfte mit – und eben die BVG.

Die 22-jährige Angelika N. erlitt bei dem Übergriff schwere Jochbein- und Kieferprellungen. Sie war am Dienstagabend mit ihrer Mutter Gabriele N. auf dem Nachhauseweg, als sich die Jugendlichen näherten. Ein ungefähr 18-jähriger Angreifer drohte, „die Afrikanerhure“ umzubringen und schlug ihr mit der Faust mehrmals brutal ins Gesicht. Bereits am Vorabend war Angelika N. von der Gruppe belästigt worden, hatte ihre Schimpftiraden aber nicht ernst genommen. Am nächsten Tag wurden die Täter dann handgreiflich. itz/fk

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