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Berlin: BVG will Straßen über der U-Bahn sperren

BERLIN .Den U-Bahn-Fahrgästen der BVG droht, die Decke auf den Kopf zu stürzen.

BERLIN .Den U-Bahn-Fahrgästen der BVG droht, die Decke auf den Kopf zu stürzen.Vor allem die Strecken im Ostteil der Stadt müßten dringend saniert werden, sonst drohe eine akute Einsturzgefahr, heißt es bei der BVG.Überlegt wird bereits, Straßen über den U-Bahn-Schächten zumindest für schwere Fahrzeuge sperren zu lassen, was beim oberirdischen Verkehr ein Chaos auslösten könnte.Der Senat ist bisher nicht bereit, das Geld für die Sanierung der Tunnelanlagen in der erforderlichen Höhe bereitzustellen.

Nach ersten Berechnungen der BVG kosten die Arbeiten etwa eine Milliarde Mark.Bewilligt habe der Senat bisher 130 Millionen Mark für jede der betroffenen Ost-Strecken, also für die Linien U 2, U 5 und U 8.Die Anlagen der U 6 sind weitgehend instandgesetzt worden, als die BVG vor wenigen Jahren die Bahnsteige verlängern ließ.

Die bis Anfang der 30er Jahre gebauten Strecke haben nach Angaben der BVG zu DDR-Zeiten vor allem im Winter unter der gestreuten Salzlake gelitten.Dadurch wurden auch die tragenden Tunnelwände angegriffen."Mit Flickwerk kommen wir hier nicht weiter", sagte ein Mitarbeiter dem Tagesspiegel.Zum Teil müßten komplette Wände und Decken erneuert werden.Dafür müssen die Tunnel an einigen Stellen aufgegraben werden, so daß auch bei den Bauarbeiten der Straßenverkehr beeinträchtigt wird.Im Schacht selbst sollen die Arbeiten meist bei laufendem Betrieb stattfinden.Erforderlich sind aber auch Streckensperrungen.Ende Januar soll ein weiteres Gutachten vorliegen, das dann auch genaue Zahlen zur Höhe der Kosten enthält.Die bisher vom Senat zugesagten Mittel reichten aber auf keinen Fall aus, macht die BVG klar.

Die Probleme bei der Instandhaltung und Sanierung beschränken sich dabei keinesfalls auf den Ostteil der Stadt.Dort seien sie nur am gravierendsten.Doch auch auf den West-Strecken habe man in den vergangenen Jahren die Grundinstandsetzung vernachläßigt, räumt man bei der BVG ein.Für die Unterhaltungsarbeiten seien jährlich 20 Millionen Mark erforderlich, zugestanden habe der Senat knapp die Hälfte.

Undichte Decken, durch die Wasser tropft, gibt es deshalb im gesamten Netz - auf dem Bahnhof Alexanderplatz ebenso wie auf dem Bahnhof Zoo.Gerüste stützten schon seit über einem Jahr die Decken in den Bahnhöfen Märkisches Museum (Ost) und Platz der Luftbrücke (West).Sanierungsbedürftig sind auch die Tunnelanlagen der in den 70er und 80er Jahren gebauten U 7 Richtung Spandau.

Finanziell ebenfalls noch nicht gesichert ist die mit Kosten in Höhe von 65 Millionen Mark veranschlagte Sanierung des U-Bahnhofes Alexanderplatz.Unter anderem will die BVG die derzeit neun Zugänge durch drei zentrale gläserne Eingangspavillons ersetzen und dabei auch eine direkte Verbindung zur neuen Straßenbahnhaltestelle schaffen.

Saniert werden derzeit die Bahnhöfe Nollendorfplatz, Neukölln, Rathaus Neukölln und Grenzallee.Eine Grundinstandsetzung ist für die Stationen Wedding, Gesundbrunnen und Westhafen vorgesehen; verschönert werden sollen 1999 zudem die Bahnhöfe Blissestraße, Fehrbelliner Platz und Johannisthaler Chaussee.

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