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Berlin: BVG-Zeitkarten noch teurer

Verkehrsverbund erhöht die Preise zum 1. August 2003

Die Fahrpreise für Bahnen und Busse sollen im nächsten Jahr bei den Zeitkarten stärker steigen als bisher vorgesehen war. 2,50 Euro waren als Steigerungsrate geplant, jetzt sollen nach einem Vorschlag der Brandenburger Verkehrsbetriebe hier noch einmal jeweils bis zu etwa 50 Cent draufgesattelt werden. Damit soll der Einnahmeverlust ausgeglichen werden, den die Verkehrsbetriebe mit der BVG an der Spitze durch die Verschiebung der Tariferhöhung wegstecken müssen.

Wie die BVG wollte die Mehrheit der Verbundbetriebe die Tarife am 1. April erhöhen. Geeinigt hat man sich gestern im Verkehrsverbund auf den 1. August 2003. Nur so war es nach Informationen des Tagesspiegels möglich, den Fortbestand des Verbundes zu sichern. Die Brandenburger Betriebe hatten zuvor einen Alleingang angedroht – mit unterschiedlichen Tarifen in Berlin und Brandenburg.

Durch das Verschieben der Erhöhung um vier Monate – dafür hatte sich auch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung ausgesprochen – fehlten den Betrieben in ihrer Kalkulation etwa 10 Millionen Euro. Diese Summe wollen sie nun über höhere Preise bei allen Zeitkarten wieder in die Kasse holen. Der Beschluss der Verkehrsbetriebe im Verbund zum Termin und zu den geplanten Erhöhungen erfolgte gestern einstimmig. Wie es hieß, „um den Zusammenhalt des Verbundes nicht zu gefährden“. Dessen Zukunft ist derzeit ohnehin ungewiss. Der Vertrag mit dem VBB-Geschäftsführer Uwe Stindt läuft am Jahresende aus, und Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) will neben dem Verbund eine zusätzliche Berliner Nahverkehrsgesellschaft installieren.

Es sollen aber nicht alle Preise erhöht werden, im Gegenteil: Billiger werden Tageskarten und die Kleingruppenkarte. Einzelkarten sollen 10 bis 20 Cent teurer werden, Schülerkarten 1 Euro. Daran hat auch der gestrige Beschluss nichts geändert.

Die BVG will den Fahrgästen im nächsten Jahr aber bessere Informationen anbieten. Auf der Straßenbahnlinie 6 soll, wie angekündigt, an allen Haltestellen nach dem Vorbild der U-Bahn das elektronische Auskunftssystem „Daisy“ installiert werden. Auch an Knotenpunkten im Busverkehr sind Daisy-Anzeigen vorgesehen; hier sind die Finanzierungsverhandlungen mit der Stadtentwicklungsverwaltung aber noch nicht abgeschlossen.

Zudem plant die BVG im Sommer einen „Daisy-Test per Handy“ im Busbetrieb. Fahrgäste schicken dann eine SMS mit der Haltestellennummer und der Buslinie an die BVG und erhalten die exakte Abfahrtzeit ebenfalls über das Handy.

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