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Berlin: Castor-Zug könnte durch die Mark rollen

Atomkraftgegner kündigen Blockaden an

Potsdam - Der geplante Castortransport ins Zwischenlager Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern wird nach Einschätzung von Atomkraftgegnern „sehr wahrscheinlich“ durch Brandenburg rollen. Das sagte der Sprecher der Anti-Atom-Organisation „contrAtom“, Bernd Ebeling, am Sonnabend. Ebeling stellte deshalb eine Anfrage an Brandenburgs Innenministerium, in der er sich unter anderem nach Sicherheitsvorkehrungen im Falle eines Unfalls erkundigte.

Anti-Atomkraft-Aktivisten bereiten sich für den 15. und 16. Dezember auf eine Ankunft des Castors in Lubmin vor. Die vier Behälter des Transports werden nach Auskunft des Betreibers der Lubminer Anlage, der Energiewerke Nord (EWN), rund 2400 Brennstäbe enthalten. Diese kommen aus der französischen Wiederaufarbeitungsanlage Cadarache und stammen ursprünglich aus dem 1979 stillgelegten Atomfrachter „Otto Hahn“ sowie aus dem ehemaligen Kernforschungszentrum Karlsruhe.

Eine Route durch Brandenburg sei „geografisch sehr gut vorstellbar“, sagte Ebeling. Möglich seien ein kurzes Stück durch die Prignitz oder eine längere Strecke über Belzig an Potsdam vorbei nach Oranienburg. Von dort könne es dann weiter über Fürstenberg/Havel oder Eberswalde Richtung Ostsee gehen. Als weiteren Grund für einen Transport durch die ostdeutschen Bundesländer nannte Ebeling die traditionell stärkeren Proteste im niedersächsischen Raum. Gerade nach der am Freitag vom Bundesrat gebilligten Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke drohe dem Castor-Transport dort starker Protest. Der Grünen-Landeschef Benjamin Raschke kündigte an: „Wir Grünen werden auf jeden Fall an einer Sitzblockade zwischen Greifswald und Lubmin teilnehmen.“ dapd

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