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Chronologie: Die Geschichte der "Topographie des Terrors"

Bis zum erneuten Baustart für das Dokumentationszentrums "Topographie des Terrors" gab es Streit und jahrelange Verzögerungen, weil die Kosten explodierten. Eine Chronologie.

1987:

Das Gelände der einstigen NS-Terrorzentralen in Berlin wird anlässlich der 750-Jahr-Feier der Stadt provisorisch hergerichtet. Unter der Leitung des Historikers Reinhard Rürup entsteht die Dokumentation zur "Topographie des Terrors" mit Fotos, Texten und anderen Dokumenten, die in einem überdachten Graben gezeigt wird.

1990: Eine Fachkommission des Berliner Senats legt Vorschläge zur Umgestaltung des Areals in eine Dauereinrichtung vor.

März 1993: Der Schweizer Architekt Peter Zumthor gewinnt den Wettbewerb für den Bau des Dokumentationszentrums mit einem äußerst anspruchsvollen Entwurf.

8. Mai 1995: Der symbolische Baustart für das Gebäude erfolgt.

2000: Das Abgeordnetenhaus sperrt wegen ausufernder Kosten weitere Mittel für das Projekt. Die Arbeiten werden gestoppt.

2001: Der Senat setzt nach langen Debatten mit Zumthor eine Sparvariante des Entwurfs durch. Zuvor hatte das Abgeordnetenhaus die Kosten auf rund 38 Millionen Euro begrenzt, eine Verdopplung der ursprünglich geplanten Summe.

2003: Zumthor legt einen überarbeiteten Entwurf vor, mit dem vor allem die anspruchsvolle Stabkonstruktion im Inneren vereinfacht werden soll. Die Umplanungskosten sollten durch Absenkung der Standards bei der Innenausstattung und im Außenbereich eingespart werden.

März 2004:
Der Wissenschaftliche Direktor der Stiftung Topographie des Terrors, Reinhard Rürup, tritt wegen anhaltender Verzögerungen des Baus zurück. Neben der Kostenfrage sind dafür auch mehrere Pleiten von Baufirmen verantwortlich.

Mai 2004: Der Zumthor-Bau wird wegen explodierender Baukosten endgültig gestoppt. Es zeichnet sich ab, dass das Limit von 38 Millionen Euro überschritten wird, nachdem 13 Millionen Euro zu diesem Zeitpunkt bereits geflossen sind. Der Bund zieht den Bau an sich. Zugleich wird festgelegt, dass es trotz einer geplanten Neuausschreibung nicht mehr Geld gibt. Die Restsumme muss ausreichen.

November 2004: Das Bundesverfassungsgericht weist eine Verfassungsbeschwerde Zumthors ab, der mit dem geplanten Abriss der Treppentürme seine Persönlichkeits- und Urheberrechte verletzt sieht. Zuvor war der Architekt bereits vor dem Land- und dem Kammergericht gescheitert. Wenige Tage nach dem Urteilsspruch in Karlsruhe starten die Abrissarbeiten.

2005: Ein neuer Wettbewerb unter der Regie des Bundes wird ausgeschrieben.

Januar 2006:
Der zweite Architekturwettbewerb für das Projekt wird entscheiden. Sieger sind die Berliner Architektin Ursula Wilms und der Aachener Landschaftsarchitekt Heinz W. Hallmann.

November 2007:
Der zweite symbolische Spatenstich für den Bau erfolgt. (mit ddp)

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