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Berlin: "Das kann man nicht verhindern"

Innensenator Körting über Risiken bei großen Festen

Herr Körting, muss das WM-Sicherheitskonzept jetzt geändert werden?

Ich sehe dafür keinen Anlass. Nach so einer Wahnsinnstat halte ich das für ein bisschen hysterisch. Wir haben gerade wegen der zu erwartenden Menschenmengen Einzäunungen geplant. Wenn der Andrang zu groß wird, werden auch die Eingänge versperrt. Wir haben Einlasskontrollen, die prüfen, ob jemand stark alkoholisiert ist, mit Baseballschlägern oder Schnapsflaschen hineingehen möchte. Diesen Leuten wird der Eingang verwehrt. Das, was man im Vorfeld tun kann, haben wir getan. Aber man muss sehen, dass so eine Einzeltat nie hundertprozentig verhindert werden kann. Ich habe in meiner Zeit als Justiz- und Innensenator so eine Tat auch noch nicht erlebt.

Wie wollen Sie so eine Tat an der Fanmeile mit 80 Ordnern verhindern?

Wir haben zusätzlich Polizei. Noch einmal: Wenn ein Einzelner mit einem Taschenmesser anfängt, verrückt zu spielen, bis er überwältigt wird, kann man das nicht verhindern. Es gibt ein Restrisiko bei Großveranstaltungen.

Reichen die vier bis sechs Videokameras auf der Fanmeile zur Überwachung aus?

Die Kameras dienen nicht zur Beobachtung Einzelner. Damit sollen rechtzeitig Zusammenrottungen entdeckt und vor Krawallen eingeschritten werden.

Wollen Sie pauschal Alkoholverbote für die Fanmeile verhängen?

Wir haben dazu theoretisch die Möglichkeit. Wichtiger ist allerdings, dass Leute nicht mit Flaschen oder Bierkästen zur Fanmeile gelangen, weil solche Sachen auch als Waffen gegen andere benutzt werden können. Das Konzept der Fanmeile ist: verhindern, dass Leute betrunken ankommen und in diesem Zustand auf die Meile gelangen.

Die Gewalttat von Freitag hat den Ruf der Stadt erst einmal beschädigt, oder?

Ich fürchte, dass wieder alle sagen: Das ist Berlin. Aber so eine Tat kann in jeder Stadt passieren.

Das Gespräch führte Sabine Beikler.

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