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Berlin: Das private Postamt

Pin-AG eröffnet ersten Shop

Jetzt haben in Berlin auch Privatkunden eine Alternative zur Post. Lieferte die PinAG bisher nur die Sendungen von Großunternehmen aus, wurde am Montag in der Leibnizstraße 68 in Charlottenburg nun auch der erste „Pin-Shop“ eröffnet, wo jedermann seine Briefe oder Pakete abgeben kann. Die Portokosten liegen dabei um 20 bis 30 Prozent unter denen der Post. Allerdings liefert das Unternehmen bislang nur innerhalb Berlins aus, in den Speckgürtel und nach Leipzig, wo es einen zweiten Standort betreibt. Man kann im Pin-Shop zwar auch Sendungen anderswohin abgeben – doch werden die dann einfach an die Post weitergegeben, und es gelten deren Preise.

Der Aufsichtsratsvorsitzende der Pin-AG, Bernhard Klapproth, möchte mit dem Ladengeschäft vor allem kleinere Unternehmen oder Freiberufler wie Anwälte und Steuerberater als Kunden gewinnen, bei denen nicht so viel Post anfällt, dass es sich für die Pin-AG lohnte, sie abzuholen. Aber doch so viel, dass es sich für die Kunden lohnen könnte, sie in die Leibnizstraße zu bringen: Ein normaler Brief kostet hier beispielsweise 45 Cent (inklusive Mehrwertsteuer) – bei der Post sind es 56 Cent. Ein Päckchen bis zwei Kilo kommt 3,31 statt 3,68 Euro. Der Laden hat bis 19 Uhr geöffnet, und die Pin-AG verspricht eine Zustellung am nächsten Tag bis 12 Uhr mit weiteren Zustellversuchen und Sendungsnachverfolgung ohne Aufpreis. Klapproth hofft auf 500 täglich im Shop aufgegebene Sendungen; kommen die zusammen, sollen weitere Annahmestellen im Stadtgebiet eingerichtet werden.

Bisher arbeitete die Pin-AG ausschließlich für Großkunden: Schultheiss, Ikea, die BKK – und fast alle Einrichtungen des Landes, darunter die Polizei, die Gerichte, die Finanz- und Bezirksämter. An die 150 000 Sendungen beweg das Unternehmen laut Klapproth täglich, bei einem Umsatz von rund 15 Millionen Euro in diesem Jahr und „einer roten Null“ beim Gewinn. how

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