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Berlin: Dem Ehre gebührt

CDU diskutiert halblaut über Vorstandsamt für Diepgen

In der CDU hat der Vorschlag, Eberhard Diepgen zum Ehrenvorsitzenden zu machen, zu einigem Gemurmel geführt. Manche Parteifunktionäre stöhnten über den frühen Zeitpunkt. So lange sei der Sturz des Senats noch nicht her, ist zu hören. Auch habe es erst vor kurzem Diskussionen darüber gegeben, ob Diepgen politische RückkehrAbsichten habe. Anlass dazu waren einige erstaunlich offene Interviews des ehemaligen Regierenden Bürgermeisters gewesen.

Manche in der CDU haben sich auch über die Methode gewundert, mit der der Landesvorstand auf den Ehrenvorsitz für Diepgen hinarbeitete. Kein Wort sei dazu auf der Vorstandsitzung in der vergangenen Woche gesagt worden, hieß es. Stattdessen bekamen die Vorstände einen Brief, in dem sie gefragt wurden, wie sie über den Ehrenvorsitz für Diepgen dächten. Unmut über die Idee als solche ließ allerdings kaum jemand erkennen. Zwar gibt es offenbar CDU-Politiker, die fürchten, dass Diepgen als Ehrenvorsitzender Einfluss auf die Parteipolitik nehme. Doch das ist eine Minderheitenmeinung. Andere fühlen sich etwas überrumpelt und sozusagen dazu verpflichtet, Diepgen ein entsprechendes Wahlergebnis auf dem Landesparteitag am 14. Februar zu verschaffen.

CDU-Landeschef Joachim Zeller hält den Zeitpunkt für geeignet. Nach dem Ende der großen Koalition habe erst Frank Steffel, dann Christoph Stölzl dafür geworben, Diepgen zu ehren. Er sei von vielen Parteifreunden mit Blick auf den 20. Jahrestag der Wahl Diepgens zum Regierenden Bürgermeister am 9. Februar 1984 angesprochen worden. Schließlich verschiebe man solche Ehrungen nicht auf den Sanktnimmerleinstag, sagte Zeller. Diepgen wollte sich zu der Ehrenvorsitzfrage nicht äußern. wvb.

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