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Berlin: Den Picknickkorb kann man sich auch mieten Stilvoll genießen im Garten hinter dem Jüdischen Museum

Diese grüne Lunge ist sicher. Das Gartenareal hinter dem Jüdischen Museum in der Lindenstraße ist wohl die bestbewachte Oase der Stadt.

Diese grüne Lunge ist sicher. Das Gartenareal hinter dem Jüdischen Museum in der Lindenstraße ist wohl die bestbewachte Oase der Stadt. Wer in den Museumsgarten möchte, muss sich wie alle Besucher einer Sicherheitskontrolle unterziehen. Der Garten ergänzt seit Ende der achtziger Jahre das Berlin Museum, das in einem der letzten erhaltenen Barockpalais der Stadt residiert.

Belohnt wird der Gartenbesucher mit gepflegter Stille. Nur die gefiederten Gäste der 13 747 Quadratmeter Grünfläche unterhalten sich laut zwitschernd in den Ästen der Bäume. In dem schattigen Laubengang, in dem im Frühling der Blauregen so verschwenderisch blühte, sucht an diesem Samstagmittag eine junge Japanerin auf einem einsamen Stuhl Erholung und Kühlung.

Vor zwölf Uhr mittags hat sich gestern noch niemand auf der Wiese niedergelassen, um ein Picknick in gepflegter Umgebung einzunehmen. Und so richtig hat es sich wohl in Berlin auch noch nicht rumgesprochen, dass der von Hans Kollhoff gemeinsam mit dem Gartenarchitekten Henning Icken gestaltete Museumsgarten nicht nur ein öffentlicher ist, sondern in diesem Sommer auch zum Picknick einlädt.

Den Picknickkorb kann man sich mitbringen, noch einfacher aber im Restaurant Liebermanns kaufen – an jedem Wochenende von 12 bis 18 Uhr. Mit mediterranen Salaten, Obst, Süßigkeiten und PitaBrot für je zwei Personen gefüllt, bestimmt die Getränkewahl zwischen Saft, Wein oder sogar Cocktails den Korbpreis von 18 bis 24 Euro. Kinder bekommen für 4,50 Euro einen eigenen Korb – mit Hot-Dog, Maiskolben, Saft und einer Überraschung. Auch eine Decke kann man mieten – außerdem stehen im Areal Liegestühle herum. Deren Anzahl dürfte mit acht Stück allerdings spätestens dann zu sparsam bemessen sein, wenn die in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit ein wenig vor sich hin dämmernde Gartenschönheit mehr „unter die Leute“ kommt.

Vielleicht durchs Gerede der Bewohner der angrenzenden Wohnanlage. Eine soldatische Reihe Linden schützt sie vor neugierigen Einblicken. Selbst bekommen die Anwohner in diesem Sommer mehr als sonst von ihren Balkonen aus geboten. Gibt es doch dort erstmals auch ein Sommerprogramm. Als nächstes am 23. Juli den Film „Prisoner of Paradise“ über das Leben des deutsch-jüdischen Filmemachers Kurt Gerron und am 13. August „To Beav“ – den mit einem Garten-Dinner gefeierten jüdischen Valentinstag. hema

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