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Berlin: Dependance Ihrer Majestät: Die Britische Botschaft - ein buntes Haus

Ein Dudelsackspieler bläst, was das Zeug hält, und Botschafter Sir Paul Lever begrüßt eine vielköpfige Menge. Er sagt, dieser "Tag der offenen Tür" in einer diplomatischen Vertretung seines Königreichs sei eine Premiere, weltweit: "Bitte, kommen Sie rein!

Ein Dudelsackspieler bläst, was das Zeug hält, und Botschafter Sir Paul Lever begrüßt eine vielköpfige Menge. Er sagt, dieser "Tag der offenen Tür" in einer diplomatischen Vertretung seines Königreichs sei eine Premiere, weltweit: "Bitte, kommen Sie rein!" Und dann strömen die Berliner in die neue Britische Botschaft in der Wilhelmstraße - auf den Tag genau vier Monate zuvor hatte Königin Elisabeth II. das eigenwillig gestaltete, bunte Bauwerk des Architekten Michael Wilford eingeweiht.

Die Besucher - die ersten stehen eine Stunde vor der Eröffnung unter dem blau-roten Union Jack, der Strom sollte bis zum Abend nicht abreißen - passieren zunächst eine Sicherheitsschleuse, bekommen dann eine Beschreibung des Hauses, steigen ein paar Treppen hoch und staunen über die Helligkeit, Farbenfreude und eine von außen nicht vermutete Größe. Hier, im Wintergarten, sind die "Tanzenden Säulen", eine Sandsteinskulptur von Tony Cragg, ein ebenso beliebtes Fotomotiv wie das schmiedeeiserne Tor der ehemaligen Botschaft, das nach der Zerstörung des Vorgänger-Hauses im Zweiten Weltkrieg von einem britischen Pastor gerettet und bewahrt worden war. Im violetten Rund des Konferenzraums und an den Computer-Plätzen im Informationszentrum füllen die Gäste einen Fragebogen aus; den meisten gefällt das Gebäude. "Ich bin begeistert, die Farbigkeit strahlt Optimismus aus", findet Erika Pietsch, während Hermann Engel das Knallbunte "modern und freudig" nennt. Das Haus will Ansichten über Großbritannien in Frage stellen, es steht Gruppen und Schulklassen zum Surfen auf britischen Websites (nach Anmeldung) offen, Sir Paul Lever bezeichnet seine Botschaft als Dienstleister: "Wir vermitteln ein Produkt, und das ist Großbritannien." Ein Blick in den Arbeitssalon des Botschafters in der fünften Etage ist der Höhepunkt des Rundgangs. Vor dem coolen Stahl-Glas-Mobiliar von Sir Norman Foster sinniert eine Berlinerin: "Allet schön und jut, aba so richtich jemütlich hattat nich."

Lo.

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