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Berlin: Der erste Kick

Die Nationalmannschaft wohnt seit gestern in Berlin

Vor der Hoteltür wurde es plötzlich hektisch. Blaulicht! Sirenen! Dann donnerte schon die Feuerwehr vorbei, in Richtung Potsdamer Platz. Herrje, wer dachte jetzt noch an die Nationalspieler, die jede Sekunde vor dem „Grand Hyatt“-Hotel eintreffen müssten? „Halb so wild“, sagte schließlich ein Polizeibeamter, „das war nur ein Fehlalarm“.

Die vielen Menschen vor dem Quartier der deutschen Nationalmannschaft waren spätestens da hellwach, doch die prominentesten Fußballer ließen weiter auf sich warten. Erst eine knappe Stunde später, um 20.04 Uhr, hielt der letzte Kleinbus vor dem Hotel, die Türen öffneten sich – und Michael Ballack und Oliver Kahn liefen schnell durch die Menschenmassen. Die Stars von Bayern München schrieben drei, vier Autogramme, dann bekamen sie ihre Zimmerschlüssel in die Hand und verschwanden im Aufzug. Willkommen in Berlin.

Bis 8. September haben sich die Fußballer im „Grand Hyatt“ am Potsdamer Platz einquartiert; an jenem Abend spielen die Deutschen gegen Weltmeister Brasilien im neuen Olympiastadion (20.45 Uhr). Das Freundschaftsspiel ist ausverkauft.

In der Stadt jedenfalls ist die Mannschaft schon jetzt, viel früher als die Brasilianer, die erst am Montag um 17 Uhr auf dem Flughafen Tegel landen und im Hotel „Ritz Carlton“ übernachten werden. Das liegt nur wenige Meter entfernt.

Wo sonst also gleich nebenan die Filmstars bei der Berlinale über den roten Teppich schlendern und die Fans kreischen, geht es bei den Fußballern etwas ruhiger zu. Der Potsdamer Platz ist eigentlich die Bühne für die Stars aus Hollywood, vor drei Tagen erst hatte Tom Cruise im Sony-Center seinen neuen Film gefeiert und mehr als zwei Stunden lang Autogramme geschrieben. Doch für so viel Trubel sind die Spieler nicht zu haben. Vier, fünf stämmige Herren in dunklen Anzügen stehen im Foyer des „Grand Hyatt“-Hotels, sie gehören zum Wachdienst, den der Deutschen Fußball-Bund extra gebucht hatte. Die Nationalspieler wohnen zwar in der City, umgeben von Bars und Clubs, doch das Nachtleben bleibt für die Mannschaft tabu. Die Fans sollen die Spieler erst einmal in Ruhe lassen und lieber vor der Tür auf Autogramme warten. Die zu geben, bleibt in den nächsten Tagen ja auch noch genug Zeit.

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