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Berlin: DER KÜNSTLER DIE KUNST

Niklas Goldbachuntersucht in seinen Video-Installationen und Fotoserien Machtstrukturen des postmodernen Lebens. Seine Hauptfiguren, die er „Stellvertreter“ nennt, tragen schwarze Hosen und weiße Hemden, für Goldbach die Uniform des konfektionierten Stadtbewohners.

Niklas Goldbach

untersucht in seinen Video-Installationen und Fotoserien Machtstrukturen des postmodernen

Lebens. Seine Hauptfiguren, die er „Stellvertreter“ nennt, tragen schwarze Hosen und weiße Hemden, für Goldbach die Uniform des konfektionierten Stadtbewohners. Eindrücklich führt er vor, wie entfremdet dieser sich gegenüber

seiner Umgebung verhält. Dabei schlüpft der Künstler auch selbst in dessen Haut, wie bei seinem Video-Beitrag für die „Atlantis“-Ausstellung von Rohkunstbau 2010, wo er sich in die Rolle der sagenumwobenen atlantischen Könige verzehnfachte und zum Gipfeltreffen in einer Berliner Hotelsuite einfand. Goldbach agiert an echten Schauplätzen, seine Szenarios sind fiktiv und real zugleich. Der gebürtige Wittener studierte in Bielefeld, in New York und an der Berliner

Universität der Künste, wo er heute eine Gastprofessur für Bewegtbild innehat. Mehr unter www.niklasgoldbach.de

Posen, Positionen. In seiner Fotoserie „Post-Positions“ platziert Niklas Goldbach seltsam

erstarrte Männerfiguren in sonderbare Umgebungen. Es sind Re-Inszenierungen, die Darsteller spielen Schlüsselszenen französischer Kinofilme nach, wie Roman Polanskis „Der Mieter“

(kleines Bild oben), Jean-Jacques Beineix’ „Diva“ (unten) und Jean-Luc Godards „Die Außenseiterbande“ (3. von oben) – ein Appell an das kollektive Gedächtnis. Dabei verlegt der Künstler das

Setting der Szenen von Paris nach Berlin. Anlässlich der Ausstellung „This & There“ des Palais

de Tokyo plakatierte Goldbach die Aufnahmen als Poster in der Pariser Innenstadt, womit sich

die Position der Protagonisten zum zweiten Mal verschob. NK

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