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Berlin: Der lange Weg zur Demokratie

Wie das Volk protestierte, und wie die Mächtigen reagierten

Sie lachen, strecken jubelnd ihre Hände in die Höhe, bahnen sich ihren eigenen Weg. Arbeiter und Bauern, Männer und Frauen, Alte und Junge – das Volk erobert die Straßen im Juni 1953 in der DDR, verlangt auf Plakaten bessere Lebensbedingungen und ruft nach Freiheit und Demokratie. In Berlin kommt es zu Verbrüderungsszenen fremder Menschen, als die Stahlarbeiter aus dem nördlich der Stadt gelegenen Hennigsdorf durch die Westsektoren laufen, um zu den Demonstrationen im Zentrum OstBerlins zu gelangen. Unser Foto zeigt den langen, fröhlichen Marsch der Streikenden, die für ihr Ziel 27 Kilometer zu Fuß zurückzulegen bereit sind. Gerade einmal vier Jahre nach Gründung der beiden deutschen Staaten feiern sie die Einheit auf der Straße – bis die Panzer kommen.

Doch der Aufstand vom 17. Juni 1953 ist nicht allein ein Berliner Ereignis. In mehr als 700 Dörfern und Städten in der DDR wird gegen die Diktatur aufbegehrt. Unsere beiden Karten veranschaulichen die Brennpunkte des Protests in Berlin und im ganzen Land – sie zeigen, wie viel Macht das Volk in nur zwei Tagen an sich reißen konnte.

Und die Mächtigen des Landes? Was tat die Führung, als ihr die Führung entglitt? Sie flüchtete sich in die Obhut der sowjetischen Besatzungsmacht. Wie reagierten die Machthaber und Armeeführer aus Moskau? Sie setzten auf Gewalt zur Niederschlagung des Volkswillens. Und wo waren die Politiker des Westens, als es in Berlin um die Demokratie ging? Sie waren nicht da. Am Fuß dieser Doppelseite schildern wir, wie die Mächtigen in Deutschland und der Welt auf den Aufstand reagierten. Und warum die lachenden, jubelnden Menschen auf den Straßen kaum eine Chance hatten, die Macht davon zu tragen.

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