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Berlin: Der neue S-Bahnchef soll sparen Ulrich Thon im Dienst

Bald weniger Abfertiger

Die SBahn hat einen neuen, vierten Geschäftsführer: Ulrich Thon beginnt seine Arbeit am 1. August. Der Betriebsrat kämpfte vergeblich gegen den neuen Mann – wie berichtet war sogar ein spontaner Streik am Montagnachmittag geplant gewesen. Die Personalvertreter sind allerdings nicht gegen Ulrich Thon als Person, sondern gegen einen vierten, hoch dotierten Chefposten. Eine „Frechheit“ sei dies, angesichts des geplanten Personalabbaus, heißt es. 880 der 3800 Angestellten will die S-Bahn zwischen 2006 und 2008 abbauen. Entlassen werden sie nicht, sie bleiben im Konzern Deutsche Bahn.

Ulrich Thon ist schon vor seinem offiziellen Dienstbeginn im neuen Büro tätig. Zuletzt war er S-Bahn-Chef in Hamburg. Seine künftige Aufgabe in Berlin erfreut die Personalvertreter allerdings nicht: Thon verantwortet das Projekt „Optimierung S-Bahn“, kurz „OSB“. Konkret geht es dabei um die Frage, wo sich noch Personal einsparen lässt. Die S-Bahn muss auf jeden Euro schauen, weil sie seit Anfang 2005 rund 26 Millionen Euro pro Jahr weniger vom Land bekommt.

Der Fahrgast wird das vor allem daran merken, dass auf den Bahnhöfen die Zugabfertiger abgezogen werden.Nur noch gut 20 der 165 Bahnhöfe bleiben nach den bisherigen Plänen besetzt. Die S-Bahn stellt das positiv dar, Züge würden schneller und pünktlicher, sagt ihr Sprecher Ingo Priegnitz. Die S-Bahn folgt dabei der BVG. Dort gibt es seit 1999 keine Zugabfertiger mehr, die Fahrer entscheiden selbst, wann sie weiterfahren. Das funktioniert, doch es gibt viele Klagen über fehlende Ansprechpartner auf dem Bahnsteig. Gleichwohl wird sich die S-Bahn in den nächsten Jahren von den meisten der 800 Aufsichtspersonen trennen, Werkstattpersonal benötigt sie ebenfalls weniger, weil an den modernen Zügen wesentlich seltener geschraubt werden muss. Thon wurde als vierter Chef nach Berlin geholt, weil sich der bisherige Geschäftsführer Günter Ruppert um ein neues Geschäftsfeld kümmern soll: Es heißt „Stadtverkehr“, denn die Bahn will auch in den Bus- und Straßenbahnverkehr einsteigen – in Berlin in Konkurrenz zur BVG. Ab 2009 sind Ausschreibungen möglich, und darauf bereitet sich die S-Bahn vor. Ha

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