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Berlin: Der Türkentag macht Türken stolz Wie türkische Blätter über das Fest

vor dem Brandenburger Tor berichten

Am Sonntag gab es auf den Titelseiten der türkischen Blätter beinahe nur ein Thema. „Türkisches Fest mit drei Fahnen“ (Hürriyet), „Botschaft aus Berlin an Europa“ (Türkiye) und „Freundliche Botschaft an Europa“ (Milliyet), titelten die drei größten türkischen Zeitungen, die in Berlin verkauft werden. Am Tag zuvor waren mehrere tausend Menschen unter dem Motto „Unsere Zukunft ist in Europa“ durch die Innenstadt gezogen, um anschließend zwischen dem Brandenburger Tor und der Siegessäule zum vierten Mal den „Türkgünü“ (Türkischer Tag) zu feiern.

Während diese Veranstaltung für die deutschen Medien eher ein folkloristisches Ereignis mit buntem Bühnenprogramm war, erklärten die türkischen Blätter sie zum wichtigsten Ereignis des Jahres. Entsprechend ausführlich war ihre Berichterstattung. „An der Spitze des Festzuges lief Botschafter Mehmet Ali Irtemcelik Seite an Seite mit Vertretern der zivilen Organisationen. Dem Applaus der Landsleute und ihrem Ruf ,die Türkei ist am größten‘ antwortete Irtemcelik mit Kopfnicken“, schrieb die Hürriyet im ganzseitigen Aufmacher auf der ersten Seite ihrer Europa-Beilage.

„Der Tag, der stolz macht“, bewertet die Milliyet das Fest auf der ersten Seite ihrer Europa-Beilage. Diese Zeitung fand neben ihrer Berichterstattung über das Fest auch Platz für andere Themen.

Am ausführlichsten berichtete die Türkiye über das türkische Fest in der deutschen Hauptstadt. Die Zeitung zeigte ein Foto von der Menschenmasse am Brandenburger Tor, das eine halbe Titelseite einnahm. Zu den Bildern auf zwei ganzen Seiten im Innenteil titelte die Zeitung „Wir sind Europäer“ und „Europa, hör diesen Ruf“. In den Unterzeilen erklärte das Blatt: „Die Europa-Türken, die ihr Mutterland Schritt für Schritt der EU näher bringen, verwandelten Berlin in ein Festareal, wobei sie laut riefen ,Unsere Zukunft liegt in Europa!‘“ Die Zeitung zitierte auch den Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit (SPD), die Grünen-Chefin Claudia Roth und die Bundestagsabgeordnete Lale Akgün (SPD), die sich für eine EU-Mitgliedschaft der Türkei aussprachen. Emine Demirbüken vom Bundesvorstand der CDU allerdings „bekam den Protest der Menge zu spüren“ – weil sie lediglich gesagt habe, dass ihre Partei „nicht gegen die Türkei und die Türken“ sei.

Suzan Gülfirat

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