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Berlin: Der Unfallarzt

Norbert Haas, 58 Beruf Direktor der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie an der Charité Alltag Es ist immer noch eine Patientin aus dem Tsunami-Gebiet bei ihm. Sechs Schwerverletzte waren Anfang des Jahres nach Berlin, in Haas’ Unfallklinik geflogen worden.

Norbert Haas, 58

Beruf

Direktor der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie an der Charité

Alltag

Es ist immer noch eine Patientin aus dem Tsunami-Gebiet bei ihm. Sechs Schwerverletzte waren Anfang des Jahres nach Berlin, in Haas’ Unfallklinik geflogen worden. Bei der Berlinerin, die noch immer in der Charité liegt, hatte es geheißen, ihr Bein sei nicht zu retten, „aber es ist immer noch dran, nach vielen Operationen“, sagt Norbert Haas. Haas leitet eine der größten Unfallstationen Deutschlands. Mehr als 40000 Patienten kommen jährlich her, darunter rund 300 Schwerverletzte – aber die Sterberate, sagt Haas, sei eine der niedrigsten, mit 5,4 Prozent. Zurzeit ist wieder Hochsaison. Massenhaft gebrochene Handgelenke von Stürzen bei schlechtem Wetter, aber auch viel schlimmere Fälle. „Wir sehen das ganze Spektrum der Stadt, in der vollen Härte“, sagt Haas. Selbstmörder, Opfer von Gewalt, aber auch die, die er „Nachtmenschen“ nennt: die Patienten, die sonst keiner sieht, weil sie erst im Dunkeln die Stadt bevölkern, „im kriminellen Milieu“. Unfallchirurgen müssen stabil sein, sagt Haas, körperlich und seelisch. „Der Piepser geht, und Sie wissen nicht, mit welcher Situation Sie gleich konfrontiert sind.“ Foto: Mike Wolff/Text: rcf

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