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Berlin: Der Zug kommt nicht, die Bahn wird bestreikt

Stillstand nicht nur am Morgen: Die Berliner Nahverkehrsbetriebe sind vorbereitet. Wer zu spät kommt, braucht eine andere Ausrede

Im Bahnverkehr von und nach Berlin wird es heute zu stundenlangen Verspätungen kommen. Erst will, wie berichtet, die Gewerkschaft der Lokomotivführer (GdL) bundesweit den Verkehr etwa zwischen 6 und 7 Uhr blockieren, vorher oder anschließend wollen auch die Konkurrenzgewerkschaften Transnet und GDBA streiken lassen. Deren Aktionen werden sich wahrscheinlich auf den Westteil der Stadt konzentrieren. Nach einem Stillstand des Verkehrs benötigt die Bahn meist mehrere Stunden, um wieder pünktlich zu sein.

Wer zur Arbeit will, muss sich rechtzeitig andere Wege suchen. Im schlimmsten Fall riskiert ein Arbeitnehmer eine Abmahnung, wenn er wegen des Streiks zu spät zur Arbeit kommt. Als Ausrede gilt er jedenfalls nicht. Die nicht gearbeitete Zeit kann vom Lohn oder Gehalt abgezogen werden.

Als Alternative im Nahverkehr bieten sich BVG und SBahn an. Die S-Bahner dürfen nicht streiken, weil sie einen eigenen Haustarif haben. Allerdings ist bei ihr der Abschnitt zwischen Charlottenburg und Zoo wegen Bauarbeiten gesperrt. Hier müssen Fahrgäste auf den Ersatzverkehr mit Bussen umsteigen. Und gestern war der Verkehr wegen eines Schienenbruchs im Nord-Süd-Tunnel eingeschränkt. Zusätzliche Züge will die S-Bahn nach Angaben ihres Sprechers Andreas Fuhrmann zunächst nicht einsetzen. Reserven stünden aber bereit. In einen Zug mit acht Wagen passen etwa tausend Fahrgäste. Auch die BVG wolle zunächst abwarten, wie groß der Andrang sein werde, sagte BVG-Sprecher Wolfgang Göbel. Die Züge führen mit maximaler Wagenlänge. Hier gibt es jedoch auf den Linien U 1 bis U 4 wegen Reparaturarbeiten einen Wagenengpass.

Im Fernverkehr können Fahrgäste auf den Linienbusverkehr oder das Flugzeug umsteigen. Bahnfahrkarten werden dort aber nicht anerkannt. Dafür gibt’s im Ostbahnhof und Bahnhof Zoo bis 9 Uhr für Streikbetroffene umsonst Kaffee. Und Führungskräfte wollen informieren, was auch unter der Gratis-Nummer 0800-66 44 225 möglich ist. kt

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