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Berlin: Deutschlandhalle: Zweites Leben für das Gebäude am Messegelände

Wirtschaftssenator Wolfgang Branoner (CDU) griff selbst zum Presslufthammer. Er startete damit lautstark am Donnerstag den Umbau der seit Jahren leer stehenden Deutschlandhalle für den Eissport.

Wirtschaftssenator Wolfgang Branoner (CDU) griff selbst zum Presslufthammer. Er startete damit lautstark am Donnerstag den Umbau der seit Jahren leer stehenden Deutschlandhalle für den Eissport. Der Senator entfernte im Innenraum mit einem Presslufthammer Betonteile aus dem Boden, um Platz zu schaffen für einen Kühlkanal, mit dem die künftige Eisfläche installiert werden kann. Die Gesamtkosten für den Umbau von 9,3 Millionen Mark werden mit 8 Millionen Mark zum überwiegenden Teil von der Messe GmbH getragen, die dafür vom Senat im Gegenzug zu bebauende Flächen erhalten hatte. 1,3 Millionen Mark stellt der Senat für ein Aufwärm-Eisareal in der ehemaligen Abreitehalle zur Verfügung, das vom Breitensport genutzt werden soll. Um eine neue Nutzung oder den endgültigen Abriss der Traditionshalle hat der Senat lange gestritten.

Branoner versicherte, dass mit dem Abriss der bisherigen Spielstätte des DEL-Teams der Berlin-Capitals (Eishalle Jafféstraße) erst begonnen werde, wenn die Deutschlandhalle für den Eissport betriebsfähig sei. In der rekonstruierten Arena werden nach Lage der Dinge zwei bis drei Spielzeiten absolviert, die Planungen nennen 2004 als End-Datum.

Sie sind an die Realisierung der derzeit von zwei Investorengruppen geplanten Großhallen für 12 000 bis 15 000 Zuschauer geknüpft. Branoner teilte mit, dass er die Investoren für Mitte Mai nach Berlin eingeladen habe, um im Senat ihre Konzepte zu präsentieren. Schon 2003 könnte den Capitals dann eine rund 280 Millionen Mark teure, privat finanzierte Mehrzweckhalle mit Platz für 18 000 Zuschauer in Spandau zur Verfügung stehen.

Zur Hallensituation in der Hauptstadt sagte Branoner: "Das ist wie eine Presswurst. Wenn du da was reinpackst, dann nimmt es rechts oder links zu. Wir müssen aber um eine ausgewogene Verteilung bemüht sein." Insgesamt sei man um schnelle Lösungen bemüht. "Die Aussteller drängen darauf. Der Abriss der Halle an der Jafféstraße könnte noch vor Einsetzen der Frostperiode 2001/2002 beginnen." Die Deutschlandhalle bleibe jedoch eine Übergangslösung. Mit den neuen Stehtribünen für insgesamt 2200 Zuschauer im Hallenoval können im Unterring über 5200 Besucher untergebracht werden. Mit den Kapazitäten des Oberrings kommen noch einmal mehr als 2000 Plätze dazu. "Ich glaube, dass die traditionsreiche Deutschlandhalle ideal für Eissport und weniger für eine multifunktionale Halle geeignet ist", sagte Senator Wolfgang Branoner.

Die Architekten Peter Herms und Michael Arnold versicherten, dass die Umbauten im Zeitplan liegen. "Wir wollen Mitte Juli mit allem fertig sein, und das werden wir auch erreichen." Die neue DEL-Saison beginnt Anfang September (7. bis 9.9.) - dann wird die Deutschlandhalle erstmals Spielort für eine Heimpartie der Capitals sein.

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