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Berlin: Diabetiker: Streit um Honorare geschlichtet Patienten müssen die Beratung beim Arzt nicht mehr privat zahlen

Der Ende Juni ausgebrochene Honorarstreit zwischen den Berliner Krankenkassen und den Diabetologen ist beendet. Nach Tagesspiegelinformationen einigten sich beide Seiten jetzt auf eine Übergangsregelung für die Honorare, die die Ärzte für Diabetikerschulungen erhalten.

Der Ende Juni ausgebrochene Honorarstreit zwischen den Berliner Krankenkassen und den Diabetologen ist beendet. Nach Tagesspiegelinformationen einigten sich beide Seiten jetzt auf eine Übergangsregelung für die Honorare, die die Ärzte für Diabetikerschulungen erhalten. Damit müssen die bis zu 20 000 so genannten TypI-Diabetiker in Berlin, die schon seit ihrer Jugend an der Zuckerkrankheit leiden, ihre Schulungen beim Arzt nicht mehr privat zahlen.

Im Gegensatz zu Altersdiabetikern (Typ II) können diese Patienten bereits im Kindesalter kein Insulin mehr produzieren. Sie werden unter anderem von 65 Diabetologen in Berliner Schwerpunktpraxen behandelt und im Insulingebrauch geschult. Die Übergangsregelung soll solange gelten, bis es für die Typ-I-Diabetiker ein Chronikerprogramm gibt, also einen Behandlungsleitfaden, wie er für die Altersdiabetiker bereits existiert.

Nachdem die Berliner Kassenärztliche Vereinigung (KV) die Honorarverhandlungen Ende Juni für gescheitert erklärt hatte, kassierten viele Diabetologen von ihren Patienten für die Beratungen, die über die medizinische Betreuung hinausgehen, je 30 Euro, sagt der Sprecher der Berliner Diabetologen, Thomas Scholz. Einige Patienten hätten daraufhin ihre Schulungstermine verschoben.

Ausgebrochen war der Streit, weil die Krankenkassen statt bisher 225 Euro pro Patient und Jahr nur noch 30 Euro anboten. Die KV forderte 120 Euro. Der jetzt geschlossene Kompromiss gilt zunächst für drei Quartale: „Die Kassen zahlen für die Ersteinstellung eines Patienten 55 Euro und für zwei Folgequartale je 30 Euro“, sagt Gabriele Rähse, Sprecherin der Berliner AOK. Danach hofft man auf das neue Behandlungsprogramm. „Beide Seiten haben sich bewegt und so die Einigung möglich gemacht“, sagt Diabetologen-Sprecher Scholz. In den nächsten Tagen soll der Vertrag unterzeichnet werden. I.B.

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