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Berlin: Die Bahn verstopft die Straßen

Güterzentrum soll vom Lehrter Bahnhof nach Großbeeren ziehen

Wenn die Straßen im Süden der Stadt künftig noch verstopfter sind, liegt das auch an der Bahn. Die will ihr Güterfrachtzentrum an der Heidestraße in Moabit, auf dem vor allem Container von Lastwagen auf die Schiene verladen werden, nach Großbeeren verlagern. Der Hamburg und Lehrter Güterbahnhof (HuL) soll in etwa einem Jahr geschlossen werden. Danach müssten Container, die auf die Schiene sollen, durch die ganze Stadt nach Großbeeren gefahren werden. Pläne, mit dem ContainerTerminal in den Westhafen zu ziehen, haben sich zerschlagen.

In Großbeeren gibt es ein Güterverkehrszentrum (GVZ), das von Brandenburg mit acht Millionen Euro gefördert wurde. 65 Prozent des 150 Hektar großen Geländes sind nach Angaben des Potsdamer Verkehrsministeriums verkauft, 51 Unternehmen haben sich angesiedelt. Die Entscheidung der Bahn zeige, dass das Brandenburger Konzept der Güterverkehrszentren als Schnittstelle zwischen Straße und Schiene aufgehe, freut sich denn auch Verkehrsminister Hartmut Meyer (SPD). Bedauerlich sei, dass Berlin beim Ausbau der B 101 auf dem Stadtgebiet nicht mitziehe. Der Verkehrsexperte der Berliner CDU, Alexander Kaczmarek, ist überzeugt, dass das für die südlichen Bezirke „ein gigantisches Verkehrschaos heraufbeschwört“ – mit Dauerstau vor allem auf der B 101. Der Senat solle mit der Bahn verhandeln, um den innerstädtischen Güterbahnhof zu erhalten.

Vor dem Bau des GVZ hatten die Planer damit gerechnet, dass die Waggons der Bahn auf der Schiene zu den meisten Kunden in Berlin gebracht werden. Von diesem in ihren Augen unwirtschaftlichen „Einzelwagenverkehr“ hat sich die Bahn aber längst verabschiedet. Das überlässt sie den Lastwagen. kt

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