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Berlin: Die Konrad-Adenauer- und die Willy-Brandt-Straße entlasten den Innenstadtverkehr

Auf neuen Wegen rollt seit gestern der Autoverkehr durchs Regierungsviertel auf dem Spreebogen. Für den Ost-West-Verkehr gibt es eine neue Verbindung über Kronprinzen- und Moltkebrücke, und die alte Entlastungsstraße vor dem Bundeskanzleramt wurde durch eine sogenannte Ostumfahrung ersetzt, die - anders als die Bauverwaltung zunächst mitgeteilt hatte - ebenfalls gestern freigegeben worden ist.

Auf neuen Wegen rollt seit gestern der Autoverkehr durchs Regierungsviertel auf dem Spreebogen. Für den Ost-West-Verkehr gibt es eine neue Verbindung über Kronprinzen- und Moltkebrücke, und die alte Entlastungsstraße vor dem Bundeskanzleramt wurde durch eine sogenannte Ostumfahrung ersetzt, die - anders als die Bauverwaltung zunächst mitgeteilt hatte - ebenfalls gestern freigegeben worden ist.

Um 12 Uhr zerschnitt der neue Verkehrssenator Peter Strieder (SPD) im Bereich der Konrad-Adenauer-Straße das obligatorische Eröffnungsband - und nichts passierte. Die Zufahrten waren noch gesperrt, denn die Techniker von Siemens hatten die Ampelanlagen noch nicht umgestellt. Zudem standen auch noch Baucontainer auf der neuen Otto-von-Bismarck-Allee. Doch am Nachmittag war es dann so weit: Die Autos wurden über die neuen Straßen geleitet. Damit übernimmt auch die 1996 für knapp 35 Millionen Mark nach Plänen des Architekten Santiago Calatrava gebaute Kronprinzenbrücke eine Funktion im Straßennetz. Voreilige hatten sie bereits als Investitionsruine bezeichnet, für die Geld verschwendet worden sei.

Verkehrssenator Strieder ist überzeugt, dass die Berliner das neue Straßenangebot schnell nutzen werden, und die staugeplagte Innenstadt so etwas entlastet werden kann. Langfristig ist diese Verbindung allerdings nur für den Erschließungsverkehr der Bundesbauten mit dem Kanzleramt und den Abgeordnetenbüros im Paul-Löbe-Haus vorgesehen. Für den Durchgangsverkehr soll später eine Brücke über den Humboldt-Hafen gebaut werden.

Ein zeitlich befristetes Provisorium, das 1,3 Millionen Mark gekostet hat, bleibt auf jeden Fall die so genannte Ostumfahrung der bisherigen Entlastungsstraße mitten durch das künftige Bundesforum zwischen Kanzleramt und Paul-Löbe-Haus. Der Nord-Süd-Verkehr soll nach derzeitigen Plänen 2003 in den Tunnel abtauchen, der fast unter der Trasse der heutigen Ostumfahrung liegt. Er wird jedoch, wie berichtet, nicht pünktlich fertig, weil die Bahn beim Bau des Lehrter Bahnhofes eine gewaltige Verspätung hat. Der Tunnel und die Bahnhofsuntergeschossse können nur gemeinsam errichtet werden. Der Straßentunnel für die B 96 sollte in diesem Jahr fertig werden. Wegen der Verspätung ist die Umfahrung erforderlich geworden, weil es direkt vor dem Kanzleramt keinen Durchgangsverkehr geben soll. Der Kanzler will im Oktober 2000 einziehen. Deshalb müssen die Autos bis 2003 das Amt weiträumig, aber in Sichtweite, umfahren. So können jetzt auch die Grünanlagen am Amt gestaltet werden.

Überhaupt nicht sehen will Tiergartens Baustadtrat Horst Porath (SPD) die bereits montierten Schilder "Floraallee" für die neue Trasse zwischen Scheidemannstraße und Straße des 17.Juni. Sie nimmt jetzt als Verlängerung der Ostumfahrung den Nord-Süd-Verkehr auf, soll später aber auch nur als Erschließungsstraße dienen. Porath will beim alten Namen "Entlastungsstraße" bleiben, um an die Vergangenheit zu erinnern. Die neue Bezeichnung "Floraallee" hatte die Bauverwaltung ausgewählt.

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