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Berlin: DIE KÜNSTLERIN DIE KUNST

Katharina Grosse,50, nimmt für ihre Raumarbeiten nicht den Pinsel zur Hand, wenn sie malt, sondern eine mit Kompressor betriebene Spritzpistole. Damit hat sie Jackson Pollock, der das Drip-Painting erfand und doch auf die Leinwand festgelegt blieb, weit hinter sich gelassen und in der abstrakten Malerei ein weiteres Kapitel aufgeschlagen.

Katharina Grosse,

50, nimmt für ihre Raumarbeiten nicht den Pinsel zur Hand, wenn sie malt, sondern eine mit Kompressor betriebene Spritzpistole. Damit hat sie Jackson Pollock, der das Drip-Painting erfand und doch auf die Leinwand festgelegt blieb, weit hinter sich gelassen und in der abstrakten Malerei ein weiteres Kapitel aufgeschlagen. Obwohl sie vor zwei Jahren einem Ruf der Düsseldorfer Akademie folgte und als Professorin die Kunsthochschule Weißensee verließ, blieb sie Berlin treu. Hier ließ sie sich vom Architekturbüro Augustin und Frank ein Atelier in Moabit bauen, das durch seine kubische Klarheit besticht. NK

Farbwelten. Wer gegenwärtig die Galerie Johann König (Dessauer Straße 6) betritt, wird mit einem ungewöhnlichen

Ensemble konfrontiert. Die Malerin Katharina Grosse hat die ehemalige Werkhalle in ein Farbmeer getaucht, sie in ein

begehbares Gemälde verwandelt. Darin befinden sich ein Sofa auf ovalem Teppich sowie zwei gigantische Objekte aus Styropor, die wie Meteoriten wirken, Erscheinungen aus einer anderen Welt – alles mit Farbe übersprüht. „They Had Taken Things Along To Eat Together“ heißt die erste Ausstellung der Künstlerin bei König, die disparate Dinge gleichzeitig auftauchen lässt und dadurch ein Paradoxon erfahrbar macht. Katharina Grosse arbeitet mehrdimensional und erschafft dabei räumlich, was sonst nur der Malerei gelingt: eine Synchronisation von Zeiten, Orten und Systemen.

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