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Berlin: Die Leistung lässt nach

PRODUKTIVITÄT: Teilzeit verwässert die Statistik

Die Arbeitsproduktivität ist im vergangenen Jahr in Berlin erneut zurückgegangen. Trotz einer fast gleich bleibenden Zahl von Erwerbstätigen (plus 700 Personen) ist das Bruttoinlandsprodukt um 0,2 Prozent gesunken. Damit beträgt auch das Minus bei der Arbeitsproduktivität 0,2 Prozent – das heißt, die Erwerbstätigen erbringen eine geringere Leistung als bisher. Nur in Brandenburg gab es einen noch stärkeren Rückgang der Arbeitsproduktivität (minus 0,6 Prozent). In allen anderen Bundesländern wurde hingegen ein Anstieg erreicht.

Etwas besser sieht die Situation aus, wenn man die Arbeitsproduktivität nicht anhand der Erwerbstätigenzahl, sondern auf Basis der geleisteten Arbeitsstunden berechnet. „Schließlich gibt es gerade im Handel und in der Gastronomie die Tendenz, Vollzeitstellen durch Teilzeitstellen zu ersetzen“, erklärt Hartmut Mertens von der Investitionsbank Berlin. So ergibt sich für Berlin bei der stundenweisen Berechnung für 2005 eine unveränderte Arbeitsproduktivität, weil die Zahl der Arbeitsstunden im gleichen Maße wie das Bruttoinlandsprodukt zurückging. Trotzdem kommt Berlin damit im Ländervergleich auf den letzten Platz vor Brandenburg. Bundesweit betrug das Wachstum der so berechneten Arbeitsproduktivität 1,5 Prozent.

Immerhin: In der Industrie ist die Produktivität in den vergangenen Jahren gestiegen, vor allem im Ostteil der Stadt. „Allerdings hängt das auch damit zusammen, dass zahlreiche Arbeitsplätze abgebaut wurden“, sagt Mertens. Dass Berlin insgesamt beim Vergleich mit anderen Bundesländern nicht mithalten kann, erklärt er mit der kurzen Wertschöpfungskette: „Es macht einen Unterschied, ob man Vorleistungen nach Berlin importieren muss oder sie vor Ort herstellt.“ awm

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