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Berlin: Die Popkomm wird kleiner, aber nicht leiser

Mit ihrem Umzug nach Berlin konzentriert sich die Musikmesse aufs Wesentliche. Fürs Publikum gibt es Stars und Clubkonzerte

Statt fünf nur noch drei Tage und ohne das begleitende Festival mit vielen Konzerten – die Popkomm, die im Herbst 2004 zum ersten Mal in Berlin stattfindet, fällt als Spektakel einige Nummern kleiner aus als bislang in Köln. Außerdem will VivaChef Dieter Gorny einen Fachkongress auf die Beine stellen, so dass die Spitzen der Musik-Branche sich auch weiterhin in Köln treffen sollen. Das alles hört sich an, als ob Berlin einmal mehr das dünne Ende der Wurst abbekommen hat. Die Messe Berlin und die Musikbranche sehen das aber ganz anders.

Dass die Popkomm kleiner wird, sei vor allem der Krise der Branche geschuldet, die allein in diesem Jahr knapp 20 Prozent weniger umgesetzt hat als im Vorjahr. Dennoch werde es Konzerte und Live-Auftritte von Stars geben, kündigte Messesprecher Wolfgang Wagner an. Das Ringfest in Köln, das die Musikmesse begleitete, habe die Popkomm zuletzt eher erdrückt und sei eher Karneval als Branchentreff gewesen.

Wie bisher soll die Popkomm nur einen Tag für das Publikum geöffnet sein. Die Musikindustrie stört das nicht. „Das ist völlig okay, an den anderen Tagen ist Business angesagt“, sagt Ivonne Ibs, Pressesprecherin von Universal Music. Und dass es in Berlin kein Ringfest wie in Köln geben wird, ist für die Musikbranche auch kein Problem. Bei Sony und Universal heißt es, dass ein Rahmenprogramm in den Clubs für Berlin ohnehin typischer sei als ein rheinischer Musikkarneval. Alle Labels werden für die Dauer der Popkomm Künstler nach Berlin einladen. Namen allerdings rückt noch niemand heraus.

Viel Neues erwartet die Branche von der Popkomm also nicht. Der Umzug von Europas größter Musikmesse sei eine „Erfrischung“. Die Messe hofft, dadurch den Standort Berlin für die „Echo“-Preisverleihung zu sichern. Sollten andere Städte mit musikalischen Events und Fachtagungen werben, sieht’s die Branche in Berlin gelassen. „Je mehr Veranstaltungen, desto besser für uns“, sagt Ivonne Ibs, „egal, wo.“ oew, sib

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