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Berlin: Die Sex-Umfrage

Wie oft? Wie lang? Macht’s Spaß?

Sind Sie über 40, aber nicht älter als 80? Sind Sie ein Mann? Und wohnen Sie in Berlin? Dann schauen Sie in Ihren Briefkasten – ein großer Umschlag könnte darin liegen. Absender: die Charité, Institute für „Sexualwissenschaft und Sexualmedizin“ sowie „Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie“. Aber nicht erschrecken, bitte! Dies ist nicht etwa der Bescheid, dass der Hausarzt bei der letzten Vorsorge festgestellt hat, dass Sie auf geheimnisvolle Weise mit einer seltenen afrikanischen Geschlechtsseuche infiziert worden sind und nachmittags um drei von in ABC-Schutzkleidung gehüllten Mitarbeitern des Center for Disease Control aus Atlanta abgeholt werden, neinnein. Der Umschlag enthält nur die Bitte, Fragen zu beantworten. Die sind zwar happig. Aber dass Wissenschaft und Frauenwelt endlich erfahren, was vorgeht in Männern, den unbekannten Wesen, das liegt doch Ihnen auch am Herzen?

Also. Die Professoren Klaus Beier und Stefan Willich möchten von 6000 Berlinern mehr darüber erfahren, wie sich Stress, gesundheitliche Beschwerden und Beziehungen oder eben der Mangel daran auf die Sexualität des Mannes auswirken. Sie fragen zum Beispiel: Wie oft haben Sie jüngst onaniert? Oder: Wenn Sie versuchten, GV zu haben – wie oft war er befriedigend für Sie?

Die „bisher größte in Deutschland durchgeführte Untersuchung“ sei das, teilt die Charité mit, und dass sie hofft, die Männer freute es, aktiv mitzuwirken. Aber gibt es sie unter Männern, diese Kultur der Freimütigkeit wie sie Frauen schon seit der ersten Brigitte praktizieren? Würden dann nicht mehr Männer Frauenzeitschriften lesen? Die Professoren sind wohl Optimisten. Sicherer wäre gewesen, sie hätten an die Frauen der Männer geschrieben. Und die Auflösung des Tests dazugestellt. Samt Adresse des Kummeronkels. Und Gewinnspiel. rcf

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