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Berlin: Die Spuren des Cowboys

Tom Hanks kommt für Dreharbeiten nach Berlin

Seit sieben Jahren arbeitet Tom Hanks nun bereits an seinem Film über den marxistischen Schlagersänger Dean Reed, jetzt scheint das Projekt konkret zu werden. Gerüchten zufolge sollen die Dreharbeiten bereits nächste Woche im Filmstudio Babelsberg beginnen. Angeblich wird Hanks dabei selbst in die Rolle des singenden Cowboys schlüpfen, der 1972 als überzeugter Sozialist von Amerika in die DDR auswanderte, dort lange Zeit von den SED-Oberen hofiert wurde und bis zu seinem plötzlichen Tod 1986 in Ost-Berlin lebte.

Der Film trägt den Arbeitstitel „Comrad Rockstar“, Steven Spielbergs renommiertes Dreamworks-Studio soll beteiligt sein. Welche Schauspieler außer Hanks noch vor der Kamera stehen, ist nicht bekannt – auch ist unklar, warum der Hollywood- Star überhaupt so viele Jahre für die Planung des Projekts brauchte. Jedenfalls hat er die Zeit genutzt, um ausführlich über Reeds Leben zu recherchieren. Auch bei mehreren Berlin-Aufenthalten holte er Erkundigungen ein, unter anderem bei Reeds Lebensgefährtin Renate Blume und seinem Sohn Alexander; mit der Witwe soll auch ein Vertrag abgeschlossen worden sein. Die wunderte sich nach dem ersten Gespräch, dass Hanks „leger in Jeans und T-Shirt“ auf Recherchetour unterwegs war.

Im Januar 2003 traf der Oscar-Preisträger zudem Egon Krenz: Von dem ehemaligem Staatsrats-Vorsitzenden und langjährigen Freund der Familie Reed erhoffte er sich Informationen aus erster Hand. Damals war Hanks gerade für die Premiere seines Films „Catch me if you can“ in der Stadt, im Restaurant Guy in der Jägerstraße interviewte er Krenz drei Stunden lang bei Seeteufel auf Balsamico-Linsen. Das Treffen beschrieb Hanks anschließend als „eine surreale Begegnung“: Krenz hatte damals offenbar „keine Ahnung, wer wir waren.“ Außerdem habe Krenz nur zu wenigen der „Millionen unbeantworteter Fragen“, die Hanks zu Reeds Person interessierten, Auskunft geben können.

„Comrad Rockstar“ könnte ein internationaler Kino-Erfolg werden – auch wenn ihm ein deutsches Team zuvor kam. Der Reed-Dokumentarstreifen „Der rote Elvis“ lief bereits letztes Jahr im Kino. sel

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