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Berlin: Diskussion um Schulgesetz: Pilzköpfe (Kommentar)

Mit einem Paukenschlag eröffnet die GEW die zweite Runde der Diskussion um das neue Berliner Schulgesetz: Abschied vom mehrgliedrigen Schulsystem, Verzicht auf Benotungen bis in die 10. Klasse hinein, Bewahrung der sechsjährigen Grundschule ohne Wenn und Aber.

Mit einem Paukenschlag eröffnet die GEW die zweite Runde der Diskussion um das neue Berliner Schulgesetz: Abschied vom mehrgliedrigen Schulsystem, Verzicht auf Benotungen bis in die 10. Klasse hinein, Bewahrung der sechsjährigen Grundschule ohne Wenn und Aber. Man reibt sich die Augen und glaubt, auf einer Zeitreise zurück in die 60er Jahre zu sein. Während aber damals noch mit Marx und Engels argumentiert wurde, sind es jetzt internationale Vergleichsuntersuchungen wie die TIMMS-Studie, die als Begründung für die Forderung nach einer Einheitsschule herhalten müssen: Anders als die Absolventen von Bildungssystemen mit einer langjährigen gemeinsamen Beschulung wie in Schweden oder Japan hätten Deutschlands Schüler, die meist nach Klasse vier getrennt würden, nur einen enttäuschenden Platz im Mittelfeld erreicht. Damit sei der Beweis erbracht, dass das mehrgliedrige Schulsystem nichts tauge, findet die GEW. Interessant dabei ist, wie die Gewerkschaft andere Studien ausblendet, etwa die Biju-Studie, die den Gesamtschülern nicht nur in der Wissensabfrage, sondern selbst im Bereich der sozialen Kompetenz schlechtere Ergebnisse bescheinigte als den Schülern der anderen Schulformen. Interessant ist auch, wie sie das brachial aufs Pauken verlegte japanische Schulsystem als Vorbild hinstellt. Jetzt wissen wenigstens alle, von welchem Standort aus die GEW argumentiert. Back to the Sixties. Wir fangen nochmal von vorne an.

sve

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