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Berlin: Dispatcher

Bürgerrechtler Roland Jahn wurde 50

Er hat mitgeholfen, dass Menschen in der DDR keine Angst mehr vor der Diktatur hatten – damit war die Diktatur am Ende, sagte der frühere SFBChefredakteur Jürgen Engert über den ehemaligen Bürgerrechtler Roland Jahn. Dessen 50. Geburtstag wurde am Freitagabend in der Kulturbrauerei in Prenzlauer Berg gefeiert – mit einer Überraschungsparty für den feierscheuen Redakteur des RBB-Magazins Kontraste. Es war ein Klassentreffen des DDR-Widerstands mit dem Jenaer, der 1983 von der DDR-Führung in den Westen abgeschoben wurde. Zuvor hatte die SED mit Studierverbot und Haft auf die unablässigen und unerschrockenen Protestaktionen reagiert. Doch anders als von der DDR erhofft blieb Jahn auch vom Boden der Bundesrepublik aus ein unermüdlicher „Dispatcher“ des Widerstands, etwa durch eingeschmuggelte Druckmaschinen. Der 1988 ebenfalls ausgebürgerte Musiker Stephan Krawzcyk erzählte den zweihundert Freunden und Weggefährten, darunter auch die Künstler Wolf Biermann und Freya Klier , wie er am Telefon gemeinsam mit Roland Jahn die mithörenden Stasi-Leute terrorisierte. Nach der Wende leuchtete Jahn mit vielen TV-Reportagen das Unrechtssystem aus. Die gemeinsamen Erfahrungen verbinden die Bürgerrechtler immer noch, auch wenn sie jetzt wie die Bundestagsabgeordneten Günter Nooke (CDU) und Werner Schulz (Grüne), oder der Ex-Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Gerd Poppe (Grüne) und der Chef der Bundeszentrale für politische Bildung, Thomas Krüger (SPD), in vielen Parteien zu finden sind. gn

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