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Berlin: Draußen sibirisch, drinnen iberisch

Zum zweiten Mal startete am Sonnabend der Berliner Presseball in der Staatsoper Unter den Linden – mit 2000 Gästen und einem Rosenmeer aus Ecuador

Text: Matthias Oloew

Fotos: Kai-Uwe Heinrich,

Thilo Rückeis und Mike Wolff

Was tun, wenn der Berliner Presseball mit sibirischer Kälte zusammenfällt? Man kann mit dem Motto des Abends dagegen halten. Das hat der Veranstalter, der Berliner Journalistenverband, auch getan. Lateinamerika bestimmte das Ambiente. Mariacchi-Musik zum Auftakt und 65000 Rosen, herbeigejettet aus Ecuador, für die Deko verbreiteten ein südliches Flair. Was kann man sonst gegen die Kälte tun? Ordentlich heizen. Auch das haben die Veranstalter getan. In der Passerelle zwischen der Staatsoper und dem Opernpalais, in der es im vergangenen Jahr noch so zugig war, ist es am Samstagabend mollig warm. Zugwind gab’s zwar wieder, aber Warmen, immerhin. Und was können die Gäste gegen die Kälte tun? Sich warm tanzen oder warm anziehen.

Mit dem Tanzen musste noch ein bisschen gewartet werden, der Auftakt mit dem Eröffnungswalzer von Klaus Wowereit und Susanne Kulpok, der Frau des Journalistenverbands-Vorsitzenden Alexander Kulpok, verzögerte sich ein wenig. Aber mit wem wird Herr Kulpok tanzen? Sabine Chistiansen, mit der sich Wowereit vor einem Jahr an gleicher Stelle prächtigst amüsierte, kam mit dem Friseur Udo Walz und tat so, als wüsste sie von nichts: „Ich bin selber sehr gespannt.“ Nur so viel stehe fest, sagte sie: „Udo ist auf meinem Tanzkärtchen fest verbucht.“ Als es schließlich soweit war, was Wunder, hat sie dann doch den Ball eröffnet, geführt von Gastgeber. Und die Kälte? „Die Ski-Unterwäsche kann man zu Hause lassen. Es wird warm genug werden.“

Diesem Credo stimmten auch die anderen Damen zu: zum Beispiel Patricia Ossowski (grünes Trägerkleidchen) an der Seite von Boxer Dariusz Michalczewski. Oder „Miss Penthouse 2000“, Kader Loth (bronzefarbenes Trägerkleidchen), die mit dem Schauspieler Sven Martinek ankam. Und auch Uschi Hochfelder war schick und leicht bekleidet am Arm von Rolf Eden. Der Alt-Playboy: „Du kennst sie nicht? Schauspielerin, very famous.“ Aha. Auch Ex-Miss-Germany Kathrin Wrobel kam schulterfrei, in Begleitung von ihrer Schwester Angela (rotes Trägerkleidchen), und Heinz Sielmann fand gar nichts dabei, wenn sich die Damen gegen die Kälte draußen mit einem Mantel aus Fuchs-Fellen schützen: „Davon gibt es eh genug.“ Pelz sei okay, so lange nicht bedrohte Arten davon in Mitleidenschaft gezogen werden. Ohne Pelz: Die Politiker Franz Müntefering, Jörg Schönbohm, Ehrhart Körting, Thilo Sarrazin.

Es ist das zweite Mal, dass der Berliner Presseball in der Staatsoper eröffnet wurde. 2000 Gäste sind dabei gewesen, die Karten waren seit langem ausverkauft. Sieht ganz so aus, als hätte der Ball jetzt wieder zu dem Glanz zurückgefunden, den er einst hatte.

Text: Matthias OloewFotos: Kai-Uwe Heinrich[Thilo]

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