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Immer wieder finden Kinder beim Spielen Spritzen, Tütchen oder anderes Fixerbesteck.

© Britta Pedersen dpa/lbn

Drogenutensilien auf Spielplätzen: Eltern fordern Lösungen

Vergangenen Samstag sammelte "Clean Kiez" über 60 Spritzen mit Nadeln auf Schöneberger Spielplätzen ein. Doch eine langfristige Lösung muss her.

Auf Spielplätzen im Schöneberger Akazienkiez gibt es ein Problem mit Drogenutensilien – und nicht nur da: Immer wieder finden Kinder beim Spielen Spritzen, Tütchen oder anderes Fixerbesteck. Erst im November 2017 kamen drei Kinder zur Kontrolle ins Krankenhaus, nachdem sie auf einem Neuköllner Spielplatz mit benutzten Spritzen in Kontakt kamen. Den Magdeburger Platz in Tiergarten ließ das Bezirksamt zwischenzeitlich sogar abriegeln – zu häufig die Funde von Spritzen, Fäkalien, benutzten Kondomen.

In Schöneberg lud deshalb am Sonntag die Initiative „Clean Kiez“ wieder zur Putzaktion, um auf den Spielplätzen im Akazienkiez aufzuräumen. „Wir waren wirklich berührt von all dem Engagement“, sagt Mitinitiatorin Vanessa Rücker.

70 Helfer sammelten über 60 Spritzen mit Nadeln ein. Zudem zahlreiche Plastiktütchen, Verpackungen, blutige Tupfer, Aluschälchen, Löffel, Pillenpackungen und weiteres Fixerutensil. Die Funde übergaben die Helfer der Polizei.

Es gibt Verbesserungen

Das Aktionsbündnis „Clean Kiez“ kämpft für einen sauberen Kiez und lud im Februar das erste Mal zum gemeinsamen Aufräumen. Besorgte Eltern gingen danach regelmäßig auf Patrouille: Zwei Mal täglich kontrollierten sie die Kiezspielplätze auf Fixerbestecke und Herointütchen. „Das ist ja aber kein Zustand, den wir halten können“, sagt Rücker. Erfreulicherweise sei dieses Mal aber wenig auf dem Spielplatz in der Merseburger Straße selbst gefunden worden, ehemals Spritzen-Brennpunkt. Die Verbesserungen sind wohl auf erhöhte Reinigungsintervalle zurückzuführen, die nach einer Spielplatzbegehung im März von der grünen Bezirksstadträtin Christiane Heiß angeordnet wurden. Am heutigen Dienstag ist eine Besprechung zur weiteren Koordinierung zwischen Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD), Jugend- und Grünflächenamt angesetzt. Die Polizeipräsenz vor Ort sei bereits gestiegen, so Vanessa Rücker. Dennoch sehe sie keinen Grund zur Entwarnung, das Problem bleibe bestehen. „Wir brauchen richtige, langfristige Lösungen.“

Und die Kinder? „Sie kennen jetzt das Problem. Wenn sie eine Spritze beim Spielen finden, wissen sie, dass sie Bescheid geben sollen."

Anna Ehlebracht

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