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Berlin: Ehrenbürgerwürde für Bersarin: Aberkennung von 1992 soll wieder rückgängig gemacht werden - Abgeordnetenhaus entscheidet

Der ehemalige russische Stadtkommandant Nikolai Bersarin soll seine Ehrenbürgerwürde wiederbekommen. Das beschloss der Kulturausschuss auf seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause auf Antrag der Bündnisgrünen.

Der ehemalige russische Stadtkommandant Nikolai Bersarin soll seine Ehrenbürgerwürde wiederbekommen. Das beschloss der Kulturausschuss auf seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause auf Antrag der Bündnisgrünen. SPD, PDS votierten ebenfalls dafür. Die Frage soll nun auf der nächsten Plenarsitzung am Donnerstag dem Abgeordnetenhaus zur Abstimmung vorgelegt werden. Das Abgeordnetenhaus hatte Bersarin 1992 die Ehrenbürgerwürde, die ihm 1965 posthum im Ostteil der Stadt verliehen worden war, wieder aberkannt, sich jedoch später gegen eine Umbenennung des Berliner Bersarin-Platzes in Baltenplatz entschieden.

Die historische Bewertung Bersarins, der 1945 nach nur sechswöchiger Amtszeit als erster russischer Stadtkommandant Berlins tödlich verunglückte, ist nach wie vor umstritten. Während Bersarins Verdienste um die Normalisierung des städtischen Lebens in Berlin allgemein anerkannt werden, verwies der kulturpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Uwe Lehmann-Brauns, in der Sitzung darauf, dass sowohl das Verhalten des Generals Bersarin während des Krieges im Baltikum sowie sein Verhältnis zum Stalinismus bislang nicht hinreichend geklärt seien. Der Vorschlag von Lehmann-Brauns, die anstehende Reise des Kulturausschusses nach Russland zu Recherchen über Bersarin zu nutzen und die Entscheidung über eine erneute Verleihung der Ehrenbürgerwürde zu verschieben, fand jedoch keine Mehrheit.

jök

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