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Ehrensache: „Ich bin im Hospiz für Sterbende da“

WAS ICH MACHE Ich besuche schwerkranke Menschen zu Hause und in einem Pflegeheim. Meistens bin ich einfach da und höre ihnen zu.

WAS ICH MACHE

Ich besuche schwerkranke Menschen zu Hause und in einem Pflegeheim. Meistens bin ich einfach da und höre ihnen zu. Ich versuche zu spüren, was sie möchten. Viele wollen in ihren letzten Lebenswochen noch einiges loswerden. Niemals sage ich: „Wird schon wieder.“ Denn das wird es nicht. Manchmal kommen mir die Tränen. Es ist schwierig, wenn ein Patient stirbt. Ich fühle die Trauer und verabschiede mich innerlich von demjenigen. Auf der anderen Seite bekomme ich viel zurück. Ein Blick in die Augen des Sterbenden reicht und ich merke die Dankbarkeit. Und wenn es irgendwann mit mir soweit ist, möchte ich auch, dass sich jemand um mich kümmert. Wie wichtig dieses ,Zeit haben’ ist, wurde mir klar, als meine eigene Oma gestorben ist. Deshalb bin ich Sterbebegleiterin geworden.

WAS ICH MIR WÜNSCHE

Dass in der Gesellschaft offener mit dem Thema Tod und Sterben umgegangen wird. Es kann jeden jederzeit treffen. Außerdem wünsche ich mir, dass mehr Menschen den Mut haben, eine Ausbildung zum Sterbebegleiter zu machen. Ich merke, dass ich weniger oberflächlich und vorsichtiger im Umgang mit Menschen bin. Ich habe gelernt, mir Zeit zu nehmen. mop

www.ricam-hospiz.de

Vom 17. bis 23. Oktober findet die 14. Hospizwoche statt – rund 1180 Ehrenamtliche engagieren sich in der Hospizarbeit. Es gibt Vorträge, Theater, Lesungen. Infos: www.hospiz-berlin.de

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