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Jugendrichterin Kirsten Heisig.

© picture alliance / dpa

Update

Ehrung für Jugendrichterin in Neukölln: Platz wird am 11. März nach Kirsten Heisig benannt

Im Norden von Neukölln soll ein Platz nach der Jugendrichterin Kirsten Heisig benannt werden. Doch die Entscheidung ist umstritten.

Von Sandra Dassler

Ein kleiner Platz im Norden Neuköllns an der Kreuzung Emser Straße, Kirchhof- und Siegfriedstraße wird nach der Jugendrichterin Kirsten Heisig benannt werden. Am 11. März erhält das Areal seinen Namen. Dies teilte das Bezirksamt mit. Im November hatte die Bezirksverordnetenversammlung das auf Antrag der SPD- Fraktion beschlossen. Dafür stimmte neben den Sozialdemokraten nur die CDU. Grüne und Linke enthielten sich, die Piraten lehnten den Antrag ab.

Kirsten Heisig, die sich 2010 das Leben nahm, steht für das „Neuköllner Modell“, das der schnelleren Bestrafung bei Taten dient, die mit maximal vier Wochen Arrest geahndet werden. Es soll verhindern, dass Jugendliche nach ersten kriminellen Taten vermeintlich straffrei ausgehen, weil es ewig dauert, bis sie vor dem Richter stehen. Das Modell hat sich inzwischen in ganz Berlin durchgesetzt.

„Sie hat so viel für Prävention getan“

Die von einigen Neuköllner Piraten, Grünen und Linken geäußerte Kritik, wonach sich Heisig zu einseitig auf migrantische Jugendliche konzentriert und zu wenig für die Prävention getan habe, können Menschen, die mit der Richterin arbeiteten, nicht nachvollziehen. „Sie hat so viel für Prävention getan“, sagt der Migrationsbeauftragte von Neukölln, Arnold Mengelkoch.

„Sie ist in Schulklassen und zu Eltern gegangen – auch zu türkischen und arabischen. Sie hat dafür gesorgt, dass Schulschwänzer nicht mehr beim Verkehrsrichter, sondern beim Jugendrichter antreten mussten. Sie hat die Ehrung verdient.“ Das sagt auch der Initiator zahlreicher Integrationsprojekte in Neukölln, Kazim Erdogan: „Ich hatte allein in einem Schuljahr 25 Veranstaltungen mit Kirsten Heisig, in denen es um Prävention ging. Sie hat vielen jungen Menschen geholfen.“

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