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Berlin: Ein Liebhaber japanischer Magazine Tagesspiegel und Radio MultiKulti zeigen, wie Berliner wohnen

BERLIN PRIVAT (4) Wer sagt, dass Homestorys nur interessant sind, wenn Prominente darin die Hauptrolle spielen? Wir nicht.

BERLIN PRIVAT (4)

Wer sagt, dass Homestorys nur interessant sind, wenn Prominente darin die Hauptrolle spielen? Wir nicht. In dieser Serie stellen Radio Multikulti und der Tagesspiegel die Wohnungen der Berliner von nebenan vor. Die Sendung zum Text läuft heute im Radio, und im Internet erlauben die Bewohner einen Blick ins Private.

Michael kann kein Japanisch. Er versteht kein Wort, aber das hält den Schweizer trotzdem nicht davon ab, sich hin und wieder einen der japanischen Hochglanzkataloge zu kaufen. Ihn faszinieren die fremden Schriftzeichen und die schrillen Zeichnungen. Ein perfekter Sonntagnachmittag sieht bei dem 24-jährigen Michael so aus: Er liegt auf seiner beigefarbenen Auslegware – „ein Sofa brauche ich nicht“ - und blättert in den asiatischen Druckerzeugnissen. Am liebsten von hinten nach vorne, „so macht man das in Japan“. Für Michael sind „die Magazine etwas ganz Wertvolles“. Deswegen lagern sie auch nicht in einem seiner Regale, sondern liegen in ordentlichen kleinen Stapeln auf dem Fußboden. Was ihm besonders gefällt ist, dass den Heften oft kleine Geschenke beiliegen: bedruckte T-Shirts oder CDs. Diese kleinen Beigaben hütet er wie Schätze in seiner Wohnung. Überhaupt ist Michael ein ordnungsliebender Mensch. Im Arbeitszimmer genügt ihm ein weißes Bücherregal und ein gläserner Schreibtisch. Im Schlafzimmer steht ein Metallbett, daneben ein kleiner Nachttisch und ein Kleiderständer. „Ich habe das extra so einfach gehalten, bewusst auf einzelne Dinge konzentriert.“ Auch die Wände möchte er möglichst frei halten. Da hat er ein Bild der Charité aufgehängt, das er letzten Oktober selbst fotografiert hat. Der Anblick des Hochhauses war für ihn wie eine „Initialzündung“, kurz darauf fiel sein Entschluss von Zürich in die deutsche Hauptstadt zu ziehen. Denn hier fühlt er sich „näher an der Welt“. Seit Januar wohnt er nun in Wilmersdorf. Michael wollte nie nach Mitte oder Kreuzberg ziehen, sondern in die Nähe der Pariser Straße, weil er dort „seine Ruhe hat“. Wenn der Neuberliner Metropolenluft schnuppern will, fährt er ins Haus der Kulturen der Welt, in die Clubs nach Mitte oder in die Charlottenburger Pestalozzistraße. Im „Yamashina“, einem japanischen Buchladen, kann Michael stundenlang stöbern, vor allem bekommt er hier all seine geliebten Magazine.

Radio MultiKulti (Kabel 91,6, Antenne 106,8), 8.40Uhr; Internet: www.berlinprivatonline.de

Nina Siegers

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